Viel Bewegung bei den Bremer Personalien – allerdings zum Nachteil für Werder Bremen. Der verliehene Felix Kroos will nicht zurück, ein Top-Talent wird von Spitzenklubs gejagt und Levin Ötztunali geht zurück nach Leverkusen.
Felix Kroos will nicht zurück zu Werder Bremen
In der Winterpause wurde Felix Kroos, der kleine Bruder von Nationalspieler Toni Kroos, von Werder Bremen an den Zweitligisten Union Berlin ausgeliehen. Der Grund: In den Planungen von Trainer Viktor Skripnik spielte er keine Rolle. Ob Kroos nach der Saison an die Weser zurückkehrt, weiß er noch nicht. Er macht aber auch keinen Hehl daraus, dass sich die Bremer scheinbar wenig für ihn interessieren: „Seit ich in Berlin bin, habe ich kein Feedback bekommen. Es hat sich niemand bei mir gemeldet, was schade ist.“ Das klingt nach Enttäuschung des 25-jährigen. Sollte Skripnik auch in der nächsten Saison Trainer bei den Grün-Weißen sein, ist es laut Kroos „eher unwahrscheinlich“, dass er wieder für den Verein auflaufen wird.
Top Talent Johannes Eggestein heiß begehrt
Deutlich mehr bemüht sich Werder Bremen um einen Verbleib von Super-Talent Johannes Eggestein. Der 17-jährige spielt noch in der U19, wird allerdings von vielen Vereinen gejagt – als heißeste Kandidaten gelten Bayer Leverkusen, Borussia Dortmund und Manchester United. Über wie viel Können er verfügt, zeigt allein seine Torquote in der A-Jugend-Bundesliga: In 20 Spielen kommt er auf 26 Tore. Obwohl laut Eggesteins Berater Gunther Neuhaus „noch alles offen“ sei, ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass der Youngster bei den Bremern bleibt.
Levin Öztunali verlässt Werder Bremen
Eggestein wäre nicht das erste Top-Talent, welches Werder Bremen den Rücken zudreht. Vor ziemlich genau einem Jahr war es Davie Selke, der den Verein verließ und zu RB Leipzig wechselte. Nicht halten können werden die Bremer auch Levin Ötztunali. Der 20-jährige Enkel von HSV-Legende Uwe Seeler ist vor eineinhalb Jahren von Bayer Leverkusen ausgeliehen worden. Obwohl die Grün-Weißen sich intensiv um einen Verbleib des Mittelfeldspielers bemüht haben, will Bayer ihn zurück haben. „Die Konstellation ist so, dass er zurück nach Leverkusen geht, davon gehe ich erst einmal aus“, erklärt Sportchef Thomas Eichin.
Warum verlassen die Talente Werder Bremen?
Angesichts der aktuellen Entwicklung stellt sich die Frage, ob Werder Bremen ein geeigneter Verein für Nachwuchstalente ist. Mit Melvyn Lorenzen, Manon Busch, Janek Sternberg, Florian Grillitsch und Philipp Bargfrede stehen zumindest einige Eigengewächse im Kader. In der Statistik der jüngsten Bundesliga-Teams teilt sich Werder sogar den ersten Platz gemeinsam mit Hannover 96 und Bayer Leverkusen bei einem Altersschnitt von 24,5 Jahren. Und das trotz der erfahrenen Akteure wie dem 37-jährigen Claudio Pizarro oder dem 35-jährigen Clemens Fritz. Vielleicht mag es im Falle von Kroos mangelnde Wertschätzung sein, warum junge Spieler nicht bei Bremen bleiben wollen, aber zumeist scheint es eher die fehlende sportliche Perspektive sein.