Am Montagnachmittag startete Hannes Wolf in seine erste komplette Trainingswoche mit dem VfB Stuttgart. Vor rund 100 Schaulustigen zeigte sich der 35-Jährige sehr engagiert und wirkte sogar bei den Athletikübungen höchstselbst mit. Mit auf dem Platz waren Wolfs Trainerteam um Fitnesscoach Matthias Schiffers, Torwarttrainer Marco Langner und Co-Trainer Miguel Moreira, den Wolf aus der U19 von Borussia Dortmund mitgebracht hatte. Neben der Begrüßung des neuen Cheftrainers stand auch ein alter Bekannter auf dem Trainingsplatz. Daniel Ginczek, der sich zu Beginn des Jahres das Kreuzband gerissen hatte, hat mit seinem Wiedereingliederungsprozess begonnen. Wie lange der Angreifer dem VfB Stuttgart noch fehlen wird, ist indes noch nicht bekannt. Die kommenden Wochen wird der 25-Jährige weiterhin von einem Reha-Trainer betreut.
Jugend des VfB Stuttgart hinkt deutlich hinterher
Bestes Beispiel für eine gute Jugendarbeit ist derzeit der junge Berkay Özcan, der jüngst den Sprung von der Jugendakademie in den Profikader des VfB Stuttgart geschafft hatte. Nach dem Deutsch-Türken herrscht jedoch lange Zeit Ebbe. In der A-Junioren-Bundesliga belegen die Schwaben derzeit den elften Rang von 14 Mannschaften. Auch die U23, die in der Vorsaison den Abstieg aus der dritten Liga hinnehmen musste, fristet in der Regionalliga ein kümmerliches Dasein. „Wir müssen nach vorne schauen und dabei aus den Fehlern der Vergangenheit lernen“, sagt Marc Kienle, neuer VfB-Manager für Sportkoordination, der „Stuttgarter Zeitung“. Dem Verantwortliche sei von Anfang an klar gewesen, dass man vor allem mit der U23 vor einer „schwierigen Saison“ stehe. Angefangen habe alles mit dem Weggang von Frieder Schrof und Thomas Albeck zu RB Leipzig im Jahr 2012. Die Form-Experten hatten unter anderem Talente wie Mario Gómez oder Kevin Kuranyi groß rausgebracht. „Wir müssen dahin kommen, dass wir die Spieler nicht mehr so früh verlieren“, sagt Kienle, „das ist der Schlüssel für uns.“ Zuletzt hatten Bernd Leno und Joshua Kimmich den VfB Stuttgart noch in jungen Jahren den Rücken zugedreht. Man könne den arrivierten Kickern „von der Infrastruktur her sicher vieles bieten“, weiß Manager Kienle um die Gegebenheiten bei den Schwaben. Das Wichtigste sei aktuell, dass man beim VfB Stuttgart den Übergang von der U23 in den Profikader besser gestalte. Dazu will Kienle den jungen Spielern früh klar machen, dass der VfB „etwas ganz Besonderes“ sei.