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Real Madrid: So lief das Gespräch zwischen Benzema und dem Erpresser


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Erste Kontaktaufnahme während des Trainingslagers der französischen Nationalmannschaft. Karim Benzema trat als Vermittler auf.

Der französische Sender „Europe 1“ hat nun den Mitschnitt einer Konversation zwischen Benzema und einem der Erpresser von Matthieu Valbuena veröffentlicht. Der Erpresser – ein Jugendfreund von Benzema namens Karim Zenati – soll Valbuena angeblich mit einem Sexvideo erpresst und eine Zahlung von 150.000 € gefordert haben.

Gespräch fand am 6. Oktober statt

Das abgehörte Gespräch fand am 6. Oktober gegen 22 Uhr in Clairefontaine, wo sich die französische Nationalmannschaft auf die Länderspiele gegen Armenien und Dänemark vorbereitete. Dort im Trainingslager habe Benzema seinem Teamkollegen Valbuena –auch „le petit vélo“ (das kleine Fahrrad) genannt – erstmals über die Existenz des Sexvideos in Kenntnis gesetzt und ihm auch die Forderungen der Erpresser mitgeteilt. Dabei erzählt er Zenati, dass Valbuena das ganze anfangs für einen Scherz gehalten haben soll und „uns nicht ernst nimmt“.

Um Valbuena von der Ernsthaftigkeit zu überzeugen, sagte er ihm dann folgendes: „Ich kann das für dich in Ordnung bringen. Du musst dich mit diesem Typen treffen. Ich verspreche dir, es gibt keine weiteren Kopien.“ Daraufhin fragt Valbuena, ob man seine Tattoos sehe und ob er (Benzema) das Video gesehen habe, worauf Benzema beides bejaht und ergänzt: „Man sieht alles…“.

Karim Benzema als Vermittler

Der 20-minütige Mitschnitt beweist wohl eindeutig, dass Benzema hier als Vermittler zwischen den Erpressern und seinem Nationalmannschaftskollegen auftrat. Das Telefongespräch zwischen Benzema und Zenati soll dabei in einer sehr lockeren und entspannten Atmosphäre stattgefunden haben, wie die französischen Journalisten berichten.

All dies wirft kein gutes Licht auf Karim Benzema, der damit auch seine Teilnahme an der Heim-EM 2016 in Frankreich aufs Spiel setzt. Anscheinend ist der Franzose hier Opfer seiner Naivität und seines schlechten Umfeldes geworden. Schon 2008 hatte der FC Barcelona auf eine Verpflichtung Benzemas verzichtet, da die Katalanen sein Umfeld als schwierig und kompliziert eingestuft hatten. Aus finanziellen Gründen wird Karim Benzema – bei einem Wochenlohn von 150.000 € – wohl kaum an der Erpressung partizipiert haben.