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Real Madrid: Die Wandlung des Karim Benzema

Karim Benzema ist die Nummer 9 bei Real Madrid.

Karim Benzema war schon immer keine normale Nummer neun. Er spielte immer sehr mannschaftsdienlich und legte fast schon lieber ein Tor auf, als eines selbst zu schießen. Eine Eigenschaft, die ganz und gar nicht dem Naturell eines Mittelstürmers entspricht. Diese sind eigentlich dafür bekannt schon in der Früh nach dem Aufstehen nur den einen Gedanken zu haben: Tore zu machen. Gareth Bale und Cristiano Ronaldo profitierten von der selbstlosen Spielweise des Franzosen und stillten ihren Torhunger dank der Vorlagen von Benzema, der selbst von sich sagte: „Ich bin keine Neun, ich bin eine Neuneinhalb.“

Benítez fordert mehr Egoismus von Benzema

Als schließlich Rafael Benítez den Trainerposten bei Real im Sommer übernahm, sollte sich das aber ändern: Benítez sprach seit der Vorbereitung immer wieder mit Benzema, um ihm klar zu machen, dass er diese Saison seine Torrekorde übertreffen müsse. Er erklärte ihm, dass er – als zentraler Angreifer – sich als allererstes dem Tore schießen widmen müsse. Danach kann er an die Vorlagen für Ronaldo und Bale denken.

Die Worte des Trainers haben ihre Wirkung nicht verfehlt: Benzema weist mit acht Toren in neun Spielen die beste Quote in seiner Zeit bei den Königlichen auf. Auch gestern gegen Malmö in der Champions League traf er dreifach. Bei den Vorlagen steht jedoch noch eine null bei ihm, letztes Jahr hatte er zum gleichen Zeitpunkt bereits fünf Torvorlagen gegeben. Darunter leiden Gareth Bale und vor Allem Ronaldo, der in der Liga die schwächste Quote seit seiner Ankunft 2009 aufweist.

Spielweise von Real Madrid hat sich geändert

Der Trainer von Real sieht das ganze jedoch etwas anders: „Benzema macht Bale und Cristiano besser, weil er sie gut ergänzt. Er ist ein Spieler, der sich gut bewegt, viel Qualität hat und das erlaubt es den Spielern um ihn herum, von den Doppelpässen zu profitieren, von den Räumen, die er durch sein Freilaufen schafft. Er macht, dass die Mannschaft besser spielt.“

Die Führungsspieler Ramos, Ronaldo und Modric beobachten das ganze mit Argusaugen. Für das Angriffsspiel der Königlichen ist die raffinierte Spielweise von Benzema elementar, der immer wieder Räume für die schnellen Bale und Ronaldo schafft. Das Spiel der Madrilenen hat sich nun geändert, das Umschaltspiel läuft nicht mehr so flüssig. Benzema ist nun mehr Individualist als vorher. Das ganze ist vielleicht auch nur seine Art der Antwort auf die Kritik an seiner Person bezüglich des Falls „Valbuena“. Benzema – noch nie ein Freund großer Worte – antwortet nun auf seine Weise: mit Toren.