Falsches System für Cristiano Ronaldo? Kaum Ballbesitz für Real gegen PSG. Ronaldo hing in der Luft.
Nach seiner schlechten Leistung gegen Paris Saint Germain sind in den spanischen Medien Diskussionen um die Position von Cristiano Ronaldo im System von Trainer Rafael Benítez und auch um dessen Taktik entbrannt. Gegen das Team aus der französischen Hauptstadt stellte Benitez den Portugiesen aufgrund mangelnder Alternativen für das Sturmzentrum als „falsche Neun“ auf, was nicht als seine Idealposition gilt. Ein weiteres Problem ist: Schießt Cristiano Ronaldo keine Tore, trägt er wenig zum Spiel seiner Mannschaft bei.
Cristiano Ronaldo – Kaum Ballbesitz und viel Aufwand ohne Ertrag
Damit Cristiano Ronaldo in der Rolle der „falschen Neun“ glänzen kann, muss er viel ins Spiel eingebunden werden und Real Madrid einen hohen Ballbesitzanteil haben. Gegen Paris Saint Germain hatten die Königlichen aber nur 41% Ballbesitz, was dazu führte, dass der Weltfußballer von 2014 in der Luft hing und isoliert wirkte. Das Bemühen war Ronaldo auf jeden Fall nicht abzusprechen, was sich auch an seiner Laufleistung von über 9,5 km ablesen lässt; sein Top-Wert in der bisherigen Champions League Saison. Er lief viel, bekam aber kaum Bälle bzw. nicht in der gefährlichen Zone vor dem Tor von PSG-Torhüter Kevin Trapp. Was bezeichnend ist: Cristiano Ronaldo hatte 46 Ballkontakte, davon aber keinen einzigen im gegnerischen Strafraum.
Keine Unterstützung und kaum Ruhepausen
Im 4-1-4-1-System, das Benítez spielen ließ, hatte Cristiano kaum Unterstützung und rieb sich oft alleine an vorderster Front gegen Thiago Motta, David Luiz und Thiago Silva in Zweikämpfen auf. Erst jetzt wird das Fehlen seiner kongenialen Sturmpartner Benzema und Bale deutlich, die auch immer wieder Gegenspieler auf sich ziehen und Räume für den Weltfußballer schaffen, die dieser für sein Spiel braucht.
Es stellt sich auch die Frage, ob Cristiano Ronaldo überspielt ist und eine Pause angebracht wäre. Er hat bis jetzt alle Spiele über 90 Minuten, sowohl in Champions League als auch in der Primera División, absolviert. Aufgrund der Verletzungen von Bale und Benzema kann Benitez seinem Superstar aber kaum Pausen gönnen.
Trotz alledem sollte man die Kirche im Dorf lassen, da Ronaldo mit 5 Toren weiterhin die Torschützenliste in der Königsklasse anführt und auch in der spanischen Liga mit 8 Toren an zweiter Position hinter Neymar rangiert. Die spanischen Medien sind hier wie immer sehr extrem in ihren Darstellungen. Sicher ist auf jeden Fall, dass Real unter Trainer Benitez eindeutig defensiver spielt als noch unter Vorgänger Carlo Ancelotti, und, dass dies Cristiano Ronaldo sicher nicht entgegen kommt.