Und wieder einmal lässt sich die uralte Floskel „Solche Geschichten schreibt nur der Fußball“ hervorkramen. Ausgerechnet der Ex-Lautern-Profi Willi Orban sorgt für einen Knackpunkt in der Partie von RB Leipzig. Der Innenverteidiger sah gelb-rot, nachdem sein Team die spielbestimmende Mannschaft war und mit 1:0 durch Forsberg führte. In Unterzahl kassierten die Roten Bullen dann noch den Ausgleich und fuhren mit zwei verlorenen Punkten im Aufstiegskampf wieder nach Hause. Anders als die Konkurrenten 1. FC Nürnberg und SC Freiburg holte RB Leipzig an diesem Spieltag keinen Dreier und der Vorsprung auf den Dritten beträgt nur noch vier Punkte – der Rückstand auf den Ersten drei Zähler.
Nur junge Spieler kommen für RB Leipzig in Frage
Trotz dieses kleinen Dämpfers macht sich RB Leipzig als Tabellenzweiter weiter fleißig Gedanken über die kommende Saison in der 1. Bundesliga. Freilich ist dabei die Kaderplanung ein wichtiger Bereich. Trainer und Sportdirektor Ralf Rangnick erklärt die Vorhaben: „Wir werden die Nummer 16 bis 22 in unserem Kader durch Spieler ersetzen, die mit den ersten 15 um die Plätze 1 bis 11 konkurrieren können.“ Vereinfacht gesagt heißt das, dass die Profis, welche schon in dieser Saison kaum zum Zug gekommen sind, abgegeben werden. Dafür kommen Neue, die den aktuell gesetzten Spielern mehr Konkurrenz machen. Rangnick wird dabei auch nicht müde, zu betonen, „dass wir junge Spieler wollen, die sich bei uns weiterentwickeln.“ Kein Spieler soll verpflichtet werden, der älter als 24 oder 25 Jahre ist. Der Grund: Kosten Profis eine Ablöse, muss diese in aller Regel höher sein als der eigentliche Marktwert. Entwickelt sich der Spieler weiter, steigt sein Wert, was bei einem älteren Spieler in aller Regel kaum noch geschieht.
RB Leipzig will weiter auf Qualität statt Erfahrung setzen
Beim Erstliga-Kader von RB Leipzig komme es laut Rangnick weniger auf Erfahrung, sondern vielmehr auf Qualität an. Das beste Beispiel sei eben jener Orban, der trotz seines jungen Alters von 23 Jahren schon fast 100 Mal in der 2. Bundesliga auf dem Platz gestanden hat. Letztlich sei das Ziel, um die Plätze eins bis elf mitzuspielen. Ferner wollen die Leipziger „fester Bestandteil der Bundesliga werden“. Er geht nicht davon aus, dass die Sachsen die höchste deutsche Spielklasse auf den Kopf stellen werden: „Es gehört sehr viel dazu, sich erstmal im Mittelfeld der Bundesliga zu etablieren.“ Um diese Ziele zu verwirklichen, wäre schon ein Sieg am Freitag gegen Arminia Bielefeld ein wichtiger Schritt – und etwas Balsam für die Leipziger Seele nach dem neuerlichen Punktverlust.