Stell‘ Dir vor, ein Verein steigt in die Bundesliga auf und keiner will Trainer werden – genau mit diesem Szenario setzt sich RB Leipzig auseinander. Ein neuer Coaches ist nicht in Sicht und mit Benjamin Bellot könnte der letzte Spieler gehen, der seit der Gründung zum Verein gehört.
RB Leipzig findet keinen Trainer
Nach dem Spiel des FC Augsburg in Mainz war die Verwirrung komplett. Nein, Markus Weinzierl hätte sich nie mit RB Leipzig befasst und auch nicht mit den Verantwortlichen gesprochen. Zuvor war in der Halbzeitpause eine dpa-Meldung über den Ticker geflattert, dass RB Leipzig dem Noch-Augsburger Coach abgesagt haben und nicht mit ihm planen. Laut RB-Sportchef Oliver Mintzlaff hätten sehr wohl Gespräche stattgefunden. Was die Wahrheit ist, wird sich nicht mehr herausstellen. Fakt ist allerdings, dass die Sachsen vor einem echten Problem stehen, was den Trainerposten für die neue Saison angeht. An Namen mangelte es nicht, die angeblich in Frage kommen würden. Bereits letzten Sommer standen die Roten Bullen ohne Übungsleiter da, sodass es letztlich Ralf Rangnick selbst machte. Zum Saisonende will er sich nur noch um seine Position als Sportdirektor kümmern. Genau dieser Ralf Rangnick soll das Problem sein, warum Thomas Tuchel vor der Saison abgesagt hat – und angeblich auch Weinzierl. Sie wollten sich bei der Trainerarbeit nicht von ihm reinreden lassen.
Ist Ralf Rangnick schuld am Trainerchaos bei RB Leipzig?
Sollte Ralf Rangnick wirklich abschrecken, angesichts der Perspektiven, die RB Leipzig als Klub zu bieten hat? Großes Stadion, ein bevorstehender Aufstieg in die Bundesliga und reichlich Kapital, um in den Kader zu investieren. Aktuell werden der Nürnberger Coach René Weiler, der Ingolstädter Trainer Ralf Hasenhüttl und der Franzose Jocelyn Gourvennec gehandelt. Das schwierige an der Suche scheint zu sein, dass Ralf Rangnick als einer der besten Trainer des Landes in die Position des Sportdirektors rückt und seine Philosophie möglichst deckungsgleich von seinem Nachfolger umgesetzt haben möchte. Wie auch immer die Suche ausgehen wird – fakt ist, dass die Posse um Weinzierl kein gutes Licht auf RB Leipzig wirft. Stattdessen droht dem Verein, ein Stück seines positiven Images als aufstrebender Klub zu verlieren. Derartige Absagen an einen gegen den Abstieg kämpfenden Trainer öffentlich zu machen, sind kein guter Stil.
Letzter Spieler der ersten Stunde bei RB Leipzig vor Abschied
Etwas von der gerade erst gewonnen Identität bei RB Leipzig würde auch verloren gehen, sollte Benjamin Bellot den Klub verlassen. Der 25-jährige Keeper befindet sich im besten Torhüteralter und muss sich damit begnügen, nur in der U23 regelmäßig spielen zu dürfen. Stattdessen setzt RB auf ältere Keeper, indem Fabio Coltorti oder Peter Gulacsi zumeist im Kasten stehen. Bellot ist der letzte Spieler, der seit der Vereinsgründung 2009 zum Kader gehört. Sein Vertrag läuft zwar noch bis 2018, aber angesichts der Tatsache, dass die Sachsen einen weiteren Keeper holen wollen, könnte sich Bellot einen neuen Arbeitgeber suchen.