Das Unwort im Fußballgeschehen der letzte Jahre ist wohl „Ausbildungsverein“. Was für ein Unsinn! Nein, Meister zu werden ist nicht unser primäres Ziel, wir wollen junge Spieler weiterentwickeln. Dazu kommt, dass grundsätzliche Regeln wie man einen Verein durch unruhiges Fahrwasser steuert, missachtet werden. Die Strafe folgt auf dem Fuß bzw. in der Tabelle. Eine Analyse im überschaubaren Fußballbetrieb Österreichs.
RB Salzburg – RB Leipzig
Ein Mann zog aus um über die Fußballbegeisterung von Millionen sein Produkt zu pushen. Andere Millionäre und Milliardäre machen es dezenter – sie haben einfach nur viel Geld und stecken es in ihr „Hobby“. Im Falle von Red Bull wurde der Traditionsverein Austria Salzburg inhaliert. Wenigstens ist man in Österreich so ehrlich, den Sponsor auch im Namen der Mannschaft offen führen zu dürfen. In Leipzig musste man zum „Kunstnamen“ Rasenballsport greifen um die Kürzel „RB“ im Namen unterzubringen – lächerlich ist noch ein sanfter Ausdruck für diese Aktion.
Salzburg ist violett
Während bei RB Salzburg die Geldquelle kein Thema war, hat sich Austria Salzburg mit viel Kämpferherz und Idealismus von der untersten Klasse bis in die österreichische 1. Liga (2. Leistungsstufe) emporgearbeitet. Derzeit muss man zwar noch die Spiele in Schwanenstadt austragen, da das eigene Stadion noch ligatauglich gemacht wird. Die violetten Fans machen aber schon diese „Auswärtsspiele“ zu einem echten Fußballfest. Ähnliche Situation in Klagenfurt. Die Austria Klagenfurt ist zwar nicht von ganz unten gestartet, sondern in der Regionalliga. Zunächst war es vor allem finanziell eine höchst wackelige Angelegenheit. Erst mit Präsident Peter Svetits kam Ordnung in den Verein und der Ex-Bayern Kicker Manni Bender hat als Trainer die Mannschaft binnen kürzester Zeit sportlich um mindestens eine Klasse weiter gebracht. Nach der dritten Runde der sky go 1. Liga führt Austria Klagenfurt die Tabelle an.
Rapid schafft die Sensation, RB Salzburg scheitert
Adi Hütter, Ex-Trainer von RB Salzburg, hat es auf den Punkt gebracht. Er sehe seine Aufgabe nicht als „Ausbildungstrainer“. In den letzten Jahren wurde bei RB Salzburg eine „Millionentruppe“, zumindest für österreichische Verhältnisse, zusammengekauft. Trotzdem gelang es nicht in die Champions League einzuziehen. Mit der stark verjüngten Elf findet man derzeit überhaupt keinen Boden mehr. Null Punkte nach zwei Runden in der Meisterschaft und abermals das Aus in der Champions League Qualifikation – 0:3 gegen das biedere Team von Malmö FF. Ganz anders Rapid Wien. Nach einem 2:2 zuhause gegen Ajax Amsterdam siegte Rapid nach einer sehr starken Leistung in Amsterdam mit 3:2 und steht im Champions League Playoff. Möglicher Gegner ist übrigens Leverkusen.