Der HSV sucht weiterhin nach einem flexibel einsetzbaren Defensivspieler. Dabei sorgt insbesondere der bisher beim Hamburger SV gehandelte Onyinye Ndidi für große Verwirrungen. Derweil wirft eine Vereinslegende die Frage auf, inwieweit die Verpflichtung von Bakery Jatta eine reine PR-Maßnahme des Vereines ist oder ob der 18-Jährige tatsächlich eine faire Chance bekommen wird.
Kommt noch ein Sechser zum HSV?
Der Hamburger SV soll sich nun endgültig aus dem Poker um Onyinye Ndidi zurückgezogen haben. Dies berichtet zumindest die nigerianische Webseite „sportsdayonline.com“. Demnach sollen die ungeklärten Beraterverhältnisse beim HSV für Verwirrung sorgen. Ohnehin scheint sich eine Verpflichtung des 19-Jährigen immer schwieriger zu gestallten.
„Für Ndidi und Bailey werden momentan Summen geboten, bei denen die meisten Vereine nicht Nein sagen können. Aber wir haben derzeit keinen Druck. […] Wir stehen vor einer sehr entscheidenden Phase in der Saison. Wir wollen uns in jedem Fall für die Gruppenphase der Europa League qualifizieren.“, äußert sich Dimitri De Conde, der technische Direktor von KRC Genk, gegenüber der belgischen Webseite Sporza.
Heute Abend trifft KRC Genk in der Qualifikation für die Europa League auf Lokomotive Zagreb. Der vom HSV umworbene Ndidi wird dabei aller Vorrausicht nach im Mittelfeld beginnen. Ob sich der Hamburger SV nun tatsächlich aus den Verhandlungen zurückgezogen hat, bleibt abzuwarten. Schließlich waren die Meldungen in der Personalie Ndidi in den letzten Tagen sehr widersprüchlich. Allerdings scheint es ausgeschlossen zu sein, dass der Spieler vor dem 26. August beim HSV unterschreiben würde. Schließlich wollen die Belgier vorher noch den Einzug in die Europa League perfekt machen.
Bakery Jatta nur eine PR-Maßnahme des Hamburger SV?
HSV-Nachwuchsspieler Bakery Jatta ist da schon einen Schritt weiter. Der 18-Jährige hatte vor knapp zwei Monaten seinen ersten Profivertrag beim Hamburger SV unterschrieben. Damit Jatta sich entwickeln und möglichst viel Spielpraxis sammeln kann, soll der Neuzugang auch in der U-21 des Hamburger SV zum Einsatz kommen. Als nicht EU-Ausländer ist dies eigentlich nicht möglich. Aufgrund einer Sonderregelung könnte es nun allerdings doch klappen. Bereits in der letzten Woche hatte die Ausländerbehörde in Hamburg den Fall des 18 Jahre alten Gambiers im Eilverfahren behandelt und dem HSV-Neuzugang eine Aufenthaltsgenehmigung für drei Jahre erteilt.
Wenn nun auch noch der DFB grünes Licht gibt, kann Bakery Jatta bald behutsam in der zweiten Mannschaft des Hamburger SV aufgebaut werden. HSV-Idol Sergej Barbarez kam einst selbst als Kriegsflüchtling nach Deutschland und legte im Anschluss eine Traumkarriere hin. Nun drückt der 44-Jährige Neuzugang Jatta die Daumen und hofft, dass die Verpflichtung seitens des Hamburger SV nicht lediglich ein PR-Gag war. „Ich habe einiges darüber gelesen und es wäre vermessen, wenn ich sein Schicksal mit meinen Anfängen vergleichen würde. Das ist auch nicht nötig, um nachvollziehen zu können, was der Junge auf sich genommen hat. Ich hoffe, dass die Verpflichtung keine politische Entscheidung oder ein PR-Gag ist, sondern dass er die Chance bekommt und nutzt.“, so der einstige HSV-Star in der Hamburger Morgenpost.