Nach einer Serie von vier Remis und zuletzt einer Niederlage kann Hansa Rostock vorerst wieder aufatmen. Das verdanken die Norddeutschen ihrem Profi Stephan Andrist. Der 28-jährige Schweizer war der Doppeltorschütze im Mittwochspiel der 3. Liga bei Fortuna Köln. Trainer Christian Brand nahm einige Umstellungen im Team von Hansa Rostock vor, welche sichtlich fruchteten. Ganz vorn stürmte Melvin Platje hinter einer offensiven Dreierreihe. Diese bildeten Tobias Jänicke, Stefan Wannenwetsch und eben der mit zwei Treffern erfolgreiche Andrist. Die Tore glückten ihm beide in der zweiten Halbzeit – zunächst in der 58. Minute und dann machte er elf Minuten vor dem Abpfiff mit dem 2:0 alles klar. Auch defensiv gab es Umstellungen beim FCH: Erwartungsgemäß kehrte Marcus Hoffmann nach seiner auskurierten Verletzung in die Innenverteidigung zurück, wodurch Dennis Erdmann wieder ins defensive Mittelfeld rückte und mit Tommy Grupe die „Doppel-Sechs“ bildete.
Vorurteile gegen Hansa Rostock als Problem bei Transfers
Mit dem Ergebnis konnte Hansa Rostock beweisen, dass die Mannschaft in der Lage ist, Treffer zu erzielen – auch ohne, dass wie kurz vor Transferschluss noch vermutet, ein weiterer Offensivmann verpflichtet wurde. Im Nachhinein hat nun Coach Brand in einem Interview mit der „Ostsee-Zeitung“ (OZ) verraten, warum mehrere Wechsel geplatzt sind. Sichtlich verärgert erklärt er dabei: „Was ich mir für eine blutige Nase geholt habe bei zig Gesprächen mit Spielern“, so der 44-Jährige. Viele würden die Fan-Gruppierungen der Ultras und Krawallen abschrecken. „Meine Freundin will nicht so weit in den Osten“ – diese Begründung hätte es auch gegeben. So sehr den Übungsleiter dies auch ärgert, so positiv stimmt ihn aber Folgendes: „Diese Mannschaft hat ihre Qualität ja schon nachgewiesen“. In der Tat ist das dem Team mit einer starken Rückrunde in der Vorsaison gelungen und jetzt auch gegen Fortuna Köln als einen der Top-Klubs. Die Verpflichtung von Timo Gebhart als einen Ex-Bundesliga-Kicker zeigt zudem, dass nicht alle Profis so voller Vorurteile über Hansa Rostock sind.
Retter von Hansa Rostock als Kandidat für Aufsichtsrat?
Wie schon in der Vorwoche bekannt wurde, such Hansa Rostock nach neuen Kandidaten für die Wahl des Aufsichtsrates am 20. November. Mit dem Finanzsenator und stellvertretenden Oberbürgermeister Chris Müller hat sich nach einem Bericht der OZ nun anscheinend eine bekannte Persönlichkeit gefunden. Er selbst wolle sich zwar nicht öffentlich dazu äußern, aus seinem Umfeld heißt es, dass er sich eine Kandidatur vorstellen kann. Bereits vor etwa einem Jahr war der 48-Jährige vorübergehend Vorstandsvorsitzender und half Hansa Rostock in einer schweren Krise.