Es ist gut, dass die Titeljagd im deutschen Handball mit Mannschaften belebt wird, die in den letzten Jahren bewiesen haben, dass man nach ganz oben vorstoßen kann. Der MT Melsungen stieg 1992 in die 2. Bundesliga auf, 2005 konnte man den Aufstieg in die erste Bundesliga schaffen. Erster Höhepunkt 1996 – erst im DHB Pokal-Halbfinale kam das aus. Auch 2013 und 2014 kam Melsungen in die Vorschlussrunde. 2014/15 war Melsungen auch international höchst erfolgreich – im Viertelfinale nur knapp an Skjern Handbold (Dänemark) gescheitert.
THW Kiel – der FC Bayern des Handballs
Sonderlich abwechslungsreich waren bislang die deutschen Handballmeisterschaften nicht. THW Kiel ist mit zwanzig Titel die absolute Nummer eins – in den letzten Jahren der absolute Seriensieger. Nur 2011 machte der HSV Hamburg einen Strich durch die Rechnung, 2004 war es Flensburg-Handewitt. VfL Gummersbach ist die Nummer eins der Handballgeschichte – zwölf Titel, der letzte allerdings 1991. Noch weiter zurück reichen die Titel von Frisch auf Göppingen – neun Titel – der letzte 1972. Großwallstadt schaffte es sechsmal, Polizei Hamburg viermal. Polizei Hamburg wurde 1953 zum letzten Mal Meister, trotzdem Nummer fünf der Titelbestenliste. Frischer Wind würde also der Bundesliga sehr gut tun.
Drei Runden sind 2015/16 gespielt
Drei Mannschaften mussten in der laufenden Saison noch keinen Punkt abgeben. Flensburg-Handewitt, die Rhein-Neckar Löwen und Melsungen. Nach drei Runden kann man natürlich wenig sagen, sicher ist aber, dass das Interesse an der Handball Bundesliga konstant zunimmt. Viel trägt auch der Sportsender Sport 1 dazu bei, der regelmäßig Bundesligaspiele live in die Wohnzimmer bringt. Am Sonntag, dem 7.9.2015, gab es einen Handball-Doppelpack, darunter auch den Schlager SG Flensburg-Handewitt gegen THW Kiel, den Kiel mit 25:30 verloren hat. Im Finish der Partie waren über 500.000 Zuschauer live dabei – eine tolle Quote, angesichts der Konkurrenz anderer Sportübertragungen. Wenn man bedenkt, wie viele Zuschauer in den Hallen live dabei sein können, ist das für den Handballsport eine tolle mediale Breitenwirkung. Am 9. September gibt es übrigens auf Sport 1 ab 18:55 Uhr den nächsten Handball-Doppelpack. Das Ost Derby zwischen Aufsteiger SC DhfK Leipzig und dem SC Magdeburg wird gezeigt. Die zweite Partie kommt aus dem hohen Norden – Flensburg-Handewitt tritt in Hamburg an. Zwei tolle Gelegenheiten Handball-Fan zu werden!