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Euro 2016 Quali: Deutschland braucht einen Punkt gegen Georgien

Nach dem schwachen 0:1 gegen Irland muss Deutschland am Sonntag gegen Georgien mindestens einen Punkt holen um sich noch aus eigener Kraft direkt zu Qualifizieren. Sollten sie verlieren, gehen die Rechenspiele los.

Die Deutsche Nationalmannschaft hat es nach der schwachen Leistung und dem 0:1 gegen Irland nicht geschafft bereits am Donnerstag alles klar zu machen und sich vorzeitig direkt zu qualifizieren, also müssen sie nachsitzen und am Sonntag gegen Georgien (20:45 Uhr/RTL) nochmal Gas geben.

Götze fällt aus, Schweinsteiger-Einsatz fraglich

Das Spiel gegen Georgien sollte für die Nationalelf keine Herkulesaufgabe darstellen, allerdings kann man nach einigen ungewohnt schwachen Auftritten seit dem Weltmeistertitel-Gewinn sich vielleicht nicht mehr ganz so sicher sein wie noch vor einigen Monaten. Zudem muss der Weltmeister auf Mario Götze verzichten. Dieser fällt mit einer schweren Adduktorenverletzung, die er sich im Spiel gegen Irland zugezogen hat, wahrscheinlich bis zur Winterpause aus und auch der Einsatz von Schweinsteiger, der sich mit einer Muskelverhärtung rumplagt, ist noch fraglich. Zumindest konnte Schweinsteiger heute am Abschlusstraining teilnehmen und Löw bleibt optimistisch: „Wenn er signalisiert, dass er voll Belastbar ist, dann wird er natürlich auch auflaufen.“. Das Training konnte Schweinsteiger ohne erkennbare Beschwerden absolvieren, die Chancen stehen also gut.
Götzes Platz im Sturmzentrum übernimmt Thomas Müller, der vor dem gegnerischen Tor hoffentlich für etwas Furore sorgen wird. Sollte auch Schweinsteiger ausfallen, laufen wohl Toni Kroos und Ilkay Gündogan im defensiven Mittelfeld auf.

Ein Punkt reicht

Die Situation für den Weltmeister ist eigentlich ganz einfach – Deutschland braucht einen Punkt um sich aus eigener Kraft direkt zu Qualifizieren. Sollte Deutschland auch gegen Georgien patzen, hängt die direkte Qualifikation stark vom Ausgang der Partie zwischen Polen und Irland ab. Sollten sich der Zweit- und Drittplatzierte der Gruppe D mit einem Unentschieden trennen, hätten die ersten drei jeweils 19 Punkte. Zwar hat Irland das schlechtere Torverhältnis, allerdings zählt zunächst der direkte Vergleich und erst dann erst die Tordifferenz. Nach einem 1:1 und einer 0:1 Niederlage hätte Irland demnach die Nase vorn und Deutschland landet auf Platz 3.

Worst-Case Szenario: das Rechnen beginnt

Eine Möglichkeit sich trotz einer Niederlage gegen Georgien und einem Unentschieden zwischen Polen und Irland zu qualifizieren gibt es dennoch: Deutschland muss lediglich der beste aller drittplatzierten werden. Auf den ersten Blick sieht es für Deutschland mit 19 Punkten auch ganz gut aus, allerdings hat Gruppe I zwei Spiele weniger als der Rest, also werden zwecks Vergleichbarkeit bei allen anderen Gruppen die Spiele gegen den Letztplatzierten nicht berücksichtigt. Zieht man also jeweils die Punkte gegen den Letztplatzierten ab, hätte Deutschland demnach 13 Punkte und die Verteilung sieht wieder anders aus. Die Türkei und Slowenien können Deutschland nicht mehr gefährlich werden und auch der Drittplatzierte aus Gruppe I, je nach Ausgang des letzten Spiels entweder Albanien oder Dänemark, kann sich nicht mehr direkt qualifizieren.

Auch in Gruppe B gibt es Entwarnung – Belgien und Wales sind bereits qualifiziert und Bosnien, Israel und Zypern kämpfen derzeit um Platz drei, allerdings hat keiner der drei noch eine Chance sich als bester dritter Platz zu qualifizieren.

In Gruppe C steht die Ukraine punktgleich mit der Slowakei auf dem dritten Platz. Zwar hat die Ukraine wie Deutschland 19 Punkte, allerdings werden im Vergleich bei einem Sieg und einem Unentschieden gegen Mazedonien nur 4 Punkte abgezogen. Ukraine hätte demnach 15 Punkte und stünde auch bei einer Niederlage gegen Spanien vor Deutschland. Anders sieht es aus, wenn die Slowakei gegen Luxemburg patzt und die Ukraine gegen Spanien punktet. Dann würde die Slowakei auf den dritten Platz rutschen und wäre punktgleich mit Deutschland, hätte aber das schlechtere Torverhältnis.

In Gruppe F braucht Ungarn im Idealfall einen Punkt gegen Griechenland, damit die Griechen auf dem letzten Platz bleiben und nicht an den Faröer Inseln vorbeiziehen können. In diesem Fall hätte Ungarn als dritter im Vergleich zu Deutschland 15 Punkte. Sollten die allerdings Griechen gewinnen und die Faröer Inseln im letzten Spiel verlieren, tauschen sie die Plätze und Ungarn hätte im Vergleich nur noch 10 Punkte. Man merkt, es ist kompliziert. Sollte Ungarn gewinnen und Rumänien nicht, rutscht Rumänien auf Platz 3 ist aber in jedem Fall vor Deutschland.

Die Konstellation in Gruppe G ist wie auch in Gruppe C und F etwas komplizierter: Bleibt Schweden auf dem dritten Platz, bleiben sie in jedem Fall hinter Deutschland, selbst bei zwei Siegen. Sollte Russland das Spiel gegen Montenegro im letzten Spiel nicht gewinnen und Schweden gegen Moldawien 3 Punkte holen, rutscht Russland auf Platz 3. Dann reicht ihnen auch ein Unentschieden gegen Montenegro um noch vor Deutschland zu landen. Zwar hat Russland dann insgesamt nur 18 Punkte, einen Punkt weniger als Deutschland, allerdings holten sie gegen Moldawien im Hinspiel nur einen Punkt, somit wären sie nach Abzug bei 14 Punkten.

In Gruppe H ist Italien bereits qualifiziert und Norwegen kann im Falle eines Sieges gegen Italien noch den ersten Platz erhaschen.  Kroatien muss noch gegen den Malta ran und kann bei einem Sieg auf 20 Zähler kommen und Norwegen überholen, sollten sie gegen Italien nicht gewinnen. Norwegen hat im Falle eines Unentschiedens gegen Italien einen Punkt mehr als Deutschland. Im Falle einer Niederlage wären sie Punktgleich mit Deutschland und würden am schlechteren Torverhältnis scheitern. Gewinnen Kroaten und Norwegen, bleibt Norwegen Dritter und hat einen Punkt mehr als Deutschland.

Um uns weitere Rechnereien zu ersparen, darf Deutschland einfach das Spiel am Sonntag gegen Georgien (20:45 Uhr/RTL) erwartungsgemäß gewinnen oder zumindest einen Punkt holen. Ansonsten heißt es im Zweifelsfall Play-Offs und weiter zittern.