Die künstlich heraufbeschworenen Horrorszenarien vor dem EM Qualifikationsspiel Deutschland gegen Polen sind (natürlich) nicht eingetreten. Im Gegenteil. Schottland hat Deutschland den großen Gefallen gemacht und in Georgien 0:1 verloren. Mit dem 3:1 von Deutschland gegen Polen ist die deutsche Fußballwelt wieder im Lot. Deutschland führt die Gruppe mit zwei Punkten Vorsprung an, Polen hat zwei Punkte plus auf Irland, Schottland hat gewaltig an Boden verloren und muss sogar um den Relegationsplatz zittern.
Alles wieder gut?
(Nationalteam)Fußball macht wieder Spass – das war der vorherrschende Tenor nach dem 3:1 von Deutschland gegen Polen. Mit alten, traditionellen Qualitäten hat Deutschland das wohl wichtigste Spiel dieser Qualifikation gewonnen. Alles wieder gut? Eigentlich nicht. Die Polen haben einen grundlegenden Fehler gemacht, den man gegen Deutschland nicht machen darf. Sie sind in Rückstand geraten. Führt Deutschland einmal 2:0 ist es vorbei. Ein altes Gesetz. Polen wehrte sich nach Kräften und zeigte beim 1:2, was in der Mannschaft steckt. Deutschland ist aber nur zu knacken, wenn in der Mannschaft selbst Unsicherheiten aufkeimen keinen Dreier holen zu können. Polen war knapp dran. Das mögliche 2:2 in der Nachspielzeit der ersten Hälfte hätte Deutschland mit Sicherheit nervös gemacht. Neuer rettet, Götze rettet auf der Linie mit dem Kopf. Nach diesen beiden Aktionen war klar: Deutschland holt drei Punkte. Aber: es gibt einige Mannschaften, die stärker sind als Polen. Die lassen es nicht zu einem 0:2 kommen und machen auch solche (Nachspiel)Dinger rein. Euphorie ist fehl am Platz – und Jogi weiß das. Gegen Schottland kann Deutschland für die Endrunde der EM schon alles klar machen. Ein Sieg reicht, wenn Irland gegen Georgien das Heimspiel verliert. Es ist eben diesmal nicht so klar! Normal musste Deutschland nicht auf die Ergebnisse der Konkurrenten schauen, um eine Endrundenteilnahme zu fixieren.
Island feiert, Niederlande im Schock
Die Niederlande verlieren das Heimspiel gegen Island. Damit ist ein echtes Horrorszenario für die Niederlande eingetreten. Selbst der Relegationsplatz ist nicht mehr sicher – erster Showdown am 6. September in der Türkei. Wales und Belgien sind in Gruppe B gut unterwegs. Überraschend eng läuft es in Gruppe C zwischen Spanien, Slowakei und der Ukraine. England hat es geschafft, die Schweiz hat mit einem hart erkämpften 3:2 gegen Slowenien alle Trümpfe in der Hand, Platz zwei zu erobern und sich die Relegation zu ersparen. Österreich hat nach dem 1:0 gegen die Republik Moldau in Gruppe D sieben Punkte Vorsprung auf den Zweitplatzierten Schweden und ist im FIFA Ranking die Nummer dreizehn der Welt. Alltime-High – Ösi-Fußballträume werden wahr. Am 6. September wird noch in Gruppe H gespielt – Italien, Kroatien und Norwegen liefern sich einen tollen Fight um die beiden Fixplätze. Ähnlich ist die Situation in Gruppe F – Nordirland, Rumänien und Ungarn – nächster Spieltag ebenfalls 6. September. In der Gruppe I noch ein Dreikampf – Portugal, Albanien und Dänemark. Die Entwicklung im Fußball ist ganz klar – Favoriten haben es immer schwerer. Selbst wenn der erste und zweite Tabellenplatz zur fixen Qualifikation reicht, es bleibt fast in jeder Gruppe bis zum letzten Spieltag spannend.