Sport
Ein Feuerzeugwurf oder die Verwundbarkeit des Fußballgeschäfts
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Vernünftige Männer, die mit beiden Füßen im Leben stehen, verlieren förmlich den Verstand, wenn es um eine mit Luft gefüllte Lederkugel dreht. Diesen Satz sprach sinngemäß ein österreichischer Richter, als es um die betrügerischen Malversationen rund um den Konkurs von Sturm Graz ging. Das ist die eine Seite! Viel Geld wird investiert, um eine Fußballmannschaft nach oben zu bringen – meist ist auch eine ordentliche Portion Casinomentalität dabei. Auf der anderen Seite stehen jene, die diesen Zirkus am Leben erhalten – die Fußballfans. Kartenerlöse haben nur mehr bei den extrem populären Mannschaften große Bedeutung. Das Werbe- und TV Geschäft hat die wirklich tragende Rolle.
Problemfans
Ohne Stimmung im Stadion lässt sich Fußball kaum vermarkten. Ohne Fans keine Stimmung – ohne organisierte Fans versteht sich. Eine Choreographie vor dem Anpfiff ist nahezu Pflicht – auch für die Vereine. Das Problem: Desto größer die Anzahl der Fans, desto größer die Wahrscheinlichkeit für Exzesse – in welche Richtung auch immer. Ein schwieriger Spagat für die Vereine. Ausschreitungen, Krawalle bringen empfindliche Strafen und sorgen für negative Schlagzeilen. Speziell die Sponsoren sehen ihr Image schnell beschmutzt. Auf der anderen Seite darf man die eigenen Fans nicht verprellen. Fanproteste drücken auf die Stimmung – nicht nur in sportlicher Richtung.
Kontrollen wie am Flughafen?
Ein Feuerzeug kann ausreichen, um einen Spielabbruch zu verursachen. So geschehen beim Spiel zwischen dem VfL Osnabrück und RB Leipzig. Der Schiedsrichter wurde am Kopf getroffen und musste ins Krankenhaus. Abbruch – RB Leipzig hat ein Wiederholungsspiel angeboten. Das DFB Sportgericht wird aber wahrscheinlich einen Schlussstrich ziehen und das Cupspiel der ersten Runde für Leipzig werten. Stehen wir am Ende einer Entwicklung, die das Fußballstadion zum Hochsicherheitsgefängnis machen wird? Chaoten haben den Drang dort aufzutreten, wo ihr „Tun“ von möglichst vielen Menschen gesehen wird. Es wird also kaum zu verhindern sein, dass auch weiterhin einige gewaltbereite „Fans“ die Zukunft des Fußballsports in der Hand haben. Besonders problematisch die organisierte Hetze gegen bestimmte Vereine oder Gruppen mit abstrusen Ansätzen. RB Leipzig ist so ein Verein, den die „wahren“ Fußballfans auf die schwarze Liste gesetzt haben. Anzuraten wäre allen einmal die Geschichte des eigenen Vereins genau zu studieren. Dann bekommt meist das Wort „Tradition“ eine ganz andere Bedeutung. Beim Kampf ums Überleben – speziell in finanzieller Hinsicht – haben auch Traditionsvereine oft die Augen zumachen müssen.
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