Erst vor kurzem hatte Uwe Neuhaus als Coach von Dynamo Dresden gesagt, dass er zufrieden wäre, wenn sein Klub die Saison mit dem aktuellen Tabellenplatz beenden würde. Derzeit ist die SGD auf den elften Rang zu finden, was sicherlich für einen Aufsteiger nicht schlecht wäre. Doch so furios Dynamo Dresden auch zu Beginn der Zweitliga-Saison gestartet ist, so schnell kam dann die Ernüchterung. Insbesondere die englische Woche brachte den Tiefpunkt und die Erkenntnis, dass es bei Weitem nicht mehr so einfach läuft wie in der 3. Liga. Woran es liegt, dass Dynamo Dresden aktuell eine Durststrecke durchlebt, hat die „Bild“-Zeitung genauer beleuchtet. Als ersten von insgesamt vier Faktoren macht das Blatt den eintönigen Spielaufbau aus. Beginnend von Torhüter Marvin Schwäbe kämen oftmals nur kurze Pässe, was sich dann über alle weiteren Mannschaftsteile erstreckt. Weil Dynamo Dresden allerdings hier auf mehr Gegenwehr und vor allem auf Teams mit mehr Qualität stößt, gelingt das längst nicht mehr so gut wie in der Aufstiegssaison. Offensichtlich ist auch, dass die Stürmer einen Durchhänger haben. Sowohl Pascal Testroet als auch Stefan Kutschke sind derzeit glücklos.
Dynamo Dresden mit Schwächen in der Abwehr, Joker ohne Glück
Schwach ist Dynamo Dresden auch in der Abwehr, denn wie die „Bild“ aufzeigt, hat kein anderer Zweitligist mehr Treffer nach einer Flanke hinnehmen müssen – ganze sechs nämlich. Viel anfälliger zeigt sich die SGD nun auch durch die Mitte. Das Fehlen des abgewanderten Michael Hefele ist offensichtlich. Er und Giuliano Modica standen in der Vorsaison in jeder Partie gemeinsam auf dem Platz, verpassten keine Minute und waren ideal aufeinander abgestimmt. Zu guter Letzt kommt hinzu, dass Dynamo Dresden auch durch Einwechslungen nur wenig bewirkt. In jeder der bislang absolvierten Partien hat Trainer Neuhaus das Wechselkontingent voll ausgeschöpft und kein Joker steuerte ein Tor bei.
Robert Koch bleibt immer Fan von Dynamo Dresden
Eine Gelegenheit, an diesen Fehlern zu arbeiten, hat Dynamo Dresden neben den Trainingseinheiten am Samstag. Dann reist die SGD zum FC Oberlausitz nach Neugersdorf zu einem Testspiel. Dort steht seit drei Wochen der Ex-Kicker der Schwarz-Gelben, Robert Koch, unter Vertrag. Wie er im Interview mit der „Bild“ deutlich macht, freut er sich auf seinen früheren Klub. Er sei glücklich gewesen, als Dynamo Dresden den Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga geschafft hatte. Und Koch ergänzt: „Eins steht fest: ich bin und bleibe Dynamo-Fan!“ Bei den Neugersdorfern unterschrieb der 30-Jährige, weil er ohne Vertrag war und nicht zu lange ohne Spielpraxis bleiben wollte. Bei dem Klub kickte er bereits vier Jahre als Jugendlicher und ist damit zu seinen Wurzeln zurückgekehrt.