Für ein Team wie Dynamo Dresden ist es immer schwierig, einen Gegner einzuschätzen, nachdem dessen Trainer entlassen wurde. Und so empfing die SGD den Karlsruher SC vor über 27.000 Zuschauern in deren erstem Spiel ohne Thomas Oral. Der neue Mann an der Seitenlinie, Lukas Kwasniok, schickte die Badener sehr defensiv ins Spiel. Und daran hatte Dynamo Dresden erkennbar zu knabbern. Die erste halbe Stunde gab es im Prinzip keine Möglichkeiten, nur hatte das Team von Trainer Uwe Neuhaus zumindest optisch mehr Spielanteile. In der zweiten Halbzeit war das Bild nicht verändert. Dynamo Dresden hatte große Schwierigkeiten gegen die defensiven Gäste, die nach vorn nichts bewegten. Eine gute Gelegenheit ergab sich für die SGD kurz vor dem Ende – Stürmer Pascal Testroet schoss allerdings nur KSC-Keeper René Vollath aus kurzer Distanz an. Damit festigt Dynamo Dresden seine Position in der oberen Tabellenhälfte.
Spieler von Dynamo Dresden mit seinem Vater uneinig
Die Partie von Dynamo Dresden gegen die angeschlagenen Karlsruher war auch ein Familienduell: Nämlich zwischen dem SGD-Verteidiger Niklas Kreuzer und seinem Vater Oliver, dem Sportdirektor des KSC. Unter der Woche wurde schon berichtet, dass die beiden wegen dieser Begegnung den Kontakt aussetzen, um sich voll darauf konzentrieren zu können. Nach dem Abpfiff gab es dann von beiden etwas zu hören. Dem Sender „Sport1“ gab der KSC-Sportdirektor folgende Einschätzung: „Wir haben ein gutes Auswärtsspiel abgeliefert“. Damit war sein Sohn alles andere als einverstanden. Seine Reaktion: „Ich muss meinem Vater widersprechen. Jeder der was von Fußball versteht weiß, dass wir besser waren“. Unzufrieden waren die Spieler bei Dynamo Dresden unterm Strich mit dem Ergebnis: „Der Wurm ist die letzten Spiele drin“, so noch einmal Kreuzer.
Dynamo Dresden bedankt sich bei den Fans
Das trifft auch auf Trainer Neuhaus zu, der ebenfalls mit der Leistung seiner Schützlinge bei Dynamo Dresden haderte: „Wenn ich einen CD-Player hier hätte, könnte ich die Platte von vorletzter und letzter Woche einlegen“, zitiert ihn „Tag24“. Ihm kam es so vor, als würde das Team trotz des Punktes mit leeren Händen dastehen. Vor allem aber ärgert ihn: „Wir wollten den Fans zum Heimabschied einen Dreier schenken. Das ist uns leider nicht gelungen“. Dafür zollte aber Kapitän Marco Hartmann den Anhängern von Dynamo Dresden Respekt. Nach der Partie bedankte er sich „für diese geile Saison“ und „dieses geile Fußballjahr“. Im letzten Spiel vor der Winterpause tritt die SGD in der kommenden Woche bei Arminia Bielefeld an.