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Die außergewöhnliche Ruhe beim 1.FC Nürnberg nach dem Abgang von Alessandro Schöpf

Kollektiver Jubel des 1. FC Nürnberg nach dem 0:1 gegen den TSV 1860 München.

Wer sich die Pressekonferenz des 1.FC Nürnberg vor dem Auftakt zu den letzten 15 Spielen der Rückrunde angeschaut hat, wird sich verwundert die Augen gerieben haben. Denn die PK vor dem Spiel gegen den TSV 1860 München dauerte handgestoppte 86 Sekunden. Keine Fragen mehr zu Problemprofis (Gebhart), zu finanziellen Problemen (Stichwort Lizenzierungsverfahren) oder atmosphärischen Störungen (Bader vs. Weiler). Es ist nun endlich Ruhe beim Club eingekehrt.

Abgang von Martin Bader war wie eine Erlösung

Der Hauptgrund für die eingekehrte Ruhe und den Aufschwung am Valznerweiher ist wohl der Abgang von Martin Bader beim 1. FC Nürnberg. Dessen schlechtes Verhältnis zu René Weiler belastete die Stimmung im und um den Verein enorm. Sein Nachfolger Andreas Bornemann strahlt mit seiner Ruhe und Sachlichkeit genau das aus, was dem 1.FC Nürnberg in den Monaten/Jahren zuvor abhanden gekommen war.

Die Nachfolge von Bader-Spezl Ralf Woy hat Michael Meeske übernommen. Meeske scheint den Club auch, was das Image angeht, wieder in eine positive Richtung führen zu können. Hier reicht allein die simple aber höchst unterhaltsame Kopfallduellquizserie, die während des Trainingslagers mit den Spielern in Belek gedreht wurde, um die Fans wieder ein Stück näher an die Mannschaft zu bringen. Zu Baders Endzeiten sanken die Zuschauerzahlen doch bedenklich.

Euphorie rund um den 1.FC Nürnberg

Nun ist die Euphorie rund um den Club aber neu entfacht. Man spürt diese Aufbruchsstimmung in der ganzen Region. Am Samstag begleiteten den 1.FC Nürnberg sage und schreibe 20.000 Fans nach München zum Duell mit den Löwen, womit der saisonübergreifende Rekord von Borussia Dortmund gebrochen wurde.

Die nächsten Wochen werden zeigen, ob der Club den Aufstieg wirklich schaffen kann: Im Heimspiel gegen Bochum kann ein direkter Verfolger distanziert werden, danach steht das schwere Auswärtsspiel bei Fortuna Düsseldorf an, bevor schließlich das Derby gegen Fürth auf dem Programm steht. Danach wird man mehr wissen.

Abgang von Alessandro Schöpf kann wohl kompensiert werden

Anscheinend kann die Mannschaft selbst den Abgang eines ihrer besten Spielers (Alessandro Schöpf zu Schalke) verkraften. Sein Nachfolger Zoltan Stieber muss sich zwar erst noch an das laufintensive Spiel unter René Weiler gewöhnen, hat jedoch in der Vorbereitung überaus positive Ansätze gezeigt. Der für ihn am Samstag eingewechselte Sebastian Kerk machte mächtig Dampf auf der rechten Seite und Veteran Raphael Schäfer stellte eindrucksvoll unter Beweis, dass er doch noch besser auf dem Platz als im Club-Museum aufgehoben ist.

Und eines darf nicht vergessen werden: Erfolge sind immer noch das einfachste Mittel, um für Ruhe zu sorgen. Solle es beim Club zum Saisonende also immer noch so ruhig sein, darf das getrost als gutes Zeichen gewertet werden. Außer bei einer Aufstiegsfeier. Da könnte man die ruhigen Zeiten am Valznerweiher wohl mal guten Gewissens kurz unterbrechen.