Sport
Deutschland ist Hockeyweltmacht – allerdings ohne Eis
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Deutschlands Herren (Feld)hockey Nationalteam steht wieder einmal im Finale eines großen Turniers. Im EM Finale 2015 trifft man auf den traditionellen Finalspielgegner Niederlande. Warum gerade Deutschland schon Jahrzehnte zur Weltspitze gehört, lässt sich aus der Tradition dieser Sportart ablesen. Die Tragik dieser interessanten Sportart liegt aber darin, dass sie eigentlich nur bei olympischen Spielen aus ihrem Dornröschenschlaf erwacht. Dazwischen gibt es zwar Europa- und Weltmeisterschaften, die sorgen aber nicht wirklich für fette Schlagzeilen. Wer das Semifinale der EM 2015 zwischen Deutschland und England gesehen hat wird bestätigen, dass man damit dieser Sportart Unrecht tut.
Eine Erfindung der Briten
Aus dem Jahr 1852 ist das erste Hockey-Regelwerk überliefert. 1860 gab es im englischen Blackeath den ersten Hockeyverein. Nachdem die Briten in dieser Zeit auf der ganzen Welt ihre Kolonien hatten, sorgen sie auch ohne TV und Satellitenübertragung für die weltweite Verbreitung von Hockey. Bitter war für die Briten, dass gerade die Kolonien Indien und Pakistan lange Zeit die internationale Szene beherrscht haben. Hockey war übrigens eine der ersten Sportarten, die auch Frauen ausüben durften. Aus dieser Tradition stammen die kessen Hockeyröcke, um 1900 waren diese Röcke allerdings noch knöchellang. Die Sitten verfielen und die Röcke wurden immer kürzer. 1909 wurde in Deutschland der Deutsche Hockey-Bund gegründet. Mit 80.000 Hockeyspielern in Deutschland liegt man aktuell ganz klar vor Eishockey, das etwa von 25.000 Deutschen aktiv ausgeübt wird.
Entwicklung 1908 bis 2015
Seit 1908 ist Feldhockey olympisch, Seit 1971 wird eine Weltmeisterschaft ausgetragen. So wie es sich gehört war England auch der erste Olympiasieger 1908 in London, 1920 schaffte es Großbritannien. Bis 1988 war dann GB not amused – Indien (siebenmal Olympiasieger) und Pakistan (zwei Titel) beherrschten ganz klar die Szene. 1972 der große Tag in München – Deutschland schlägt Pakistan und wird Olympiasieger. 1988 darf wieder Großbritannien jubeln, dann übernehmen die Niederlande und Deutschland das Kommando. Deutschland holt sich drei Titel (1992, 2008, 2012) und die Niederlande zwei (1996 uns 2000). Australien funkt 2004 dazwischen. Eine ähnliche Entwicklung gibt es bei den Weltmeisterschaften. Deutschland gewinnt 1998 und 2002, sehr stark Australien – Sieger 2010 und 2014.
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