Der Hamburger SV will in der nächsten Saison den nächsten Schritt machen. Nach der Entlassung von Peter Knäbel steht Dietmar Beiersdorfer als Vorstandsvorsitzender und Sportchef in Personalunion in der alleinigen Verantwortung, um den Neuaufbau des HSV weiter voran zu treiben. Wie der Klub nun bekannt gab, wird weder ein neuer sportlicher Leiter noch der angedachte Kaderplaner verpflichtet, um Dietmar Beiersdorfer bei der Zusammenstellung des Kaders zur Seite zu stehen. Ganz alleine auf weiter Flur wird der Vorstandsvorsitzende des Hamburger SV allerdings zukünftig nicht sein. Mit Dieter Gudel soll ihm der bisherige Leiter des Nachwuchsleistungszentrums unterstützen. Die Fans des HSV sind derweil guter Dinge, dass Dietmar Beiersdorfer die Rothosen künftig wieder in ruhigere Gefilde führen wird. Bei einer von der Hamburger Morgenpost durchgeführten Umfrage waren immerhin 74 Prozent der Teilnehmer der Meinung, dass Beiersdorfer der Aufgabe gewachsen ist und es mit dem Verein in der nächsten Saison wieder bergauf gehen wird.
Bisher sieben Abgänge beim HSV
Bisher konnte der Hamburger SV mit Bobby Wood und Torwart Christian Mathenia bereits zwei Neuzugänge für die nächste Saison präsentieren. Insgesamt fünf weitere Zugänge sind laut Angaben der Sport Bild für diesen Sommer geplant.Demgegenüber stehen mit Artjoms Rudnevs, Ivo Ilicevic, Ahmet Arslan, Gojko Kacar, Ivica Olic und Jaroslav Drobny, sowie dem zu Borussia Mönchengladbach zurückkehrenden Josip Drmic sieben Abgänge. Dabei gilt es als sicher, dass der HSV bei entsprechenden Angeboten weitere Spieler abgeben würde. Während Rene Adler in letzter Zeit immer wieder mit Besiktas Istanbul in Verbindung gebracht wird und auch Johan Djourou, sowie Albin Ekdal und Zoltan Stieber sich mit guten Leistungen bei der Europameisterschaft für einen anderen Verein empfehlen könnten, würde der Hamburger SV sich auch gerne von Pierre-Michel Lassoga, Aron Hunt und Sven Schipplock trennen. Zudem soll Bathuan Altintas in jedem Fall verliehen werden, damit dieser bei einem anderen Verein Spielpraxis sammeln kann.
Der Hamburger SV ist auf der Suche nach neuen Geldquellen
Angesichts dieser Entwicklungen steht Dietmar Beiersdorfer beim Hamburger SV vor allem in der Offensive unter Zugzwang. Allerdings hat der HSV aufgrund der immer noch unklaren Sachlage hinsichtlich eines weiteren Engagements von Kühne bisher keine finanzielle Planungssicherheit. Zuletzt hieß es immer wieder, dass der Milliardär den Hamburger SV mit bis zu 50 Millionen Euro unterstützen könnte. Bisher steht jedoch noch nicht fest, in welcher Form Kühne sein Engagement bei den Hanseaten für diesen Betrag ausbauen könnte. Darüber hinaus plant der HSV die Herausgabe von weiteren Anleihen mit einem Volumen von 40 Millionen Euro, welche mit 5,25 Prozent verzinst werden sollen. Dieses Geld soll zwar in erster Linie für den Abbau von Altlasten verwendet werden, allerdings berichteten sowohl die Bild als auch das Hamburger Abendblatt bereits im April darüber, dass rund 15 Millionen Euro aus dem eingenommenen Geld in Neuverpflichtungen investiert werden sollen. Dass dies, insbesondere bei weiteren Abgängen, bitter nötig sein wird, damit die Fans des Hamburger SV im nächsten Jahr keine weitere Zittersaison erleben müssen, steht dabei außer Frage.
Der HSV auf der Suche nach Verstärkungen in allen Mannschaftsteilen
Sobald die finanzielle Situation des Hamburger SV abschließend geklärt ist, kann auch Dietmar Beiersdorfer endgültig auf dem Transfermarkt aktiv werden. Abgesehen von der Torwartposition, dürfte er dabei nach Verstärkungen in allen Mannschaftsteilen fahnden, wobei ein besonderes Augenmerk auf der Offensive liegen wird. Damit der Kader nicht wie so häufig erst kurz vor Ende der Transferperiode steht, arbeiten die Verantwortlichen des HSV bereits jetzt mit Hochdruck daran, mögliche Transfers in die Wege zu leiten.
Wenn den jüngsten Spekulationen Glauben geschenkt werden darf, scheint Dietmar Beiersdorfer dabei ein besonderes Augenmerk auf die Niederlande geworfen zu haben und sich auf seine erste erfolgreiche Amtszeit beim Hamburger SV zurückzubesinnen. Mit Hakim Ziyech und Tonny Vilhena sollen schließlich gleich zwei Shootingstars aus der niederländischen Eredivisie auf dem Wunschzettel des HSV stehen. Angesichts der namhaften Konkurrenz aus dem In- und Ausland, an Vilhena sollen unter anderem der FC Porto, Inter Mailand und Leicester City interessiert sein, scheinen die Chancen der Hamburger jedoch eher gering zu sein. Doch wer weiß, vielleicht gelingt es Dietmar Beiersdorfer ja, ähnlich wie in seiner ersten Amtszeit, die Spieler vom Gesamtpaket der Rothosen zu überzeugen. Schließlich hätte vor einigen Jahren auch kaum einer damit gerechnet, dass der damalige Sportchef Stars wie Rafael van der Vaart, Nigel de Jong oder Vincent Kompany von einem Wechsel an die Elbe überzeugen kann.