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Darum will Kerem Demirbay den Hamburger SV wirklich verlassen. HSV-Bosse sprechen Klartext.

Kerem Demirbay ieht keine Zukunft mehr beim Hamburger SV.

Kerem Demirbay erhitzt seit Wochen die Gemüter beim Hamburger SV. Nachdem der talentierte Mittelfeldspieler in den letzten beiden Jahren vom HSV ausgeliehen wurde und bei seinen Gastspielen in Düsseldorf und in Kaiserslautern weitestgehend überzeugen konnte, hat er angeblich das Interesse mehrerer Bundesligisten auf sich gezogen. Dabei macht der 22-jährige keinen Hehl daraus, dass er den Hamburger SV noch in diesem Sommer verlassen möchte. Zuletzt probierte sein Berater Thomas Strunz durch öffentliche Pfeilspitzen gegen die Klubverantwortlichen des HSV die Ablösesumme für Kerem Demirbay zu drücken.

Kerem Demirbay setzt den Hamburger SV unter Druck

„Es irritiert mich doch schon sehr, dass der HSV für einen Spieler, um den man sich in den letzten zwei Jahren nicht ansatzweise gekümmert hat, noch solche Beträge verlangt.“, polterte Thomas Strunz jüngst in der Bild und bezeichnete die Ablöseforderung in Höhe von zwei Millionen Euro als überzogen.

„Für die intern und in der Öffentlichkeit genannten Ablösesummen gibt es keine Interessenten. Dies ist den Verantwortlichen auch so bekannt. […] Kerem Demirbay sieht aufgrund der Vorkommnisse in der Vergangenheit für sich keine Chance, beim HSV Bundesligaspieler zu werden und möchte die Möglichkeit bekommen, einen anderen Weg zu gehen.“, erläuterte Thomas Strunz seinen Vorstoß.

Der Berater von Kerem Demirbay scheint jedoch zu vergessen, dass die Verantwortlichen des Hamburger SV dem Mittelfeldspieler längst ihr ok für einen Wechsel gegeben haben. Dabei erscheint die Ablösesumme in Höhe von zwei Millionen Euro angesichts des zweifelsfrei vorhandenen Potentiales des 22-jährigen in keiner Weise überzogen zu sein. Immerhin hat Kerem Demirbay im letzten Jahr für Fortuna Düsseldorf in der 2. Bundesliga zehn Treffer erzielt und weitere vier Tore vorbereitet. Unter Anbetracht der anderweitig gezahlten Ablösesummen bewegt sich die Forderung in Höhe von zwei Millionen Euro durchaus in einem vertretbaren Rahmen und auch Thomas Strunz sollte klar sein, dass der HSV seine Spieler nicht verschenken wird.

Dietmar Beiersdorf und der HSV zeigen Stärke

Dietmar Beiersdorf, Vorstandsvorsitzender und Sportchef des Hamburger SV, hat sich nun in der Bild zu Wort gemeldet und ein klares Signal an Kerem Demirbay und Thomas Strunz gesandt.

„Ich habe Strunz mitgeteilt, dass wir gewisse Vorstellungen haben. Wenn ein adäquates Angebot da ist, werden wir sprechen. Wenn es keine Angebote gibt, die unseren Vorstellungen entsprechen, wird Kerem zu uns zurückkehren.“, so der HSV-Chef. Ob der Wechselwunsch von Kerem Demirbay tatsächlich einzig und allein mit der mangelnden sportlichen Perspektive zusammenhängt, darf zumindest bezweifelt werden. Laut der Bild soll der 22-jährige zu den Niedrigverdienern beim Hamburger SV zählen. Aufgrund seiner starken Leistungen für Fortuna Düsseldorf könnte er bei der TSG 1899 Hoffenheim oder dem 1. FC Köln nun ein Vielfaches verdienen. Zudem wird jedoch auch immer wieder von einem angespannten Verhältnis zwischen Kerem Demirbay und HSV-Trainer Bruno Labbadia berichtet.

HSV Trainer Bruno Labbadia und Kerem Demirbay haben unterschiedliche Auffasungen

„Wir wollten ihn damals eigentlich nicht verleihen, sondern behalten. Er hat den Konkurrenzkampf aber gescheut und wollte irgendwohin wechseln, wo er weiß, dass er total gesetzt ist. Das konnten wir ihm nicht zusichern. Es liegt an ihm. Nimmt er den Konkurrenzkampf an, kommt er auch zurück.“ äußerte sich Trainer des Hamburger SV jüngst über die Gründe für die letzte Ausleihe des 22-jährigen und verdeutlicht, dass er kein Problem mit dem 22-jährigen hat. Neben dem angeblich fehlenden Vertrauen und dem bevorstehenden Konkurrenzkampf scheint jedoch insbesondere die unterschiedliche Auffassung der idealen Position die Wechselabsichte von Kerem Demirbay zu untermauern.

„Die Fortuna hat nicht gut gespielt, und Demirbay sicherlich auch nicht. Kerem spielt meist auf der Zehn, das ist die Frage, ob das die richtige Position für ihn ist.“, deutete HSV-Trainer Bruno Labbadia bereits nach der Niederlage von Fortuna Düsseldorf beim FC St. Pauli im letzten November an, dass er den 22-jährigen eher als defensiven Mittelfeldspieler sieht. Anders als der Trainer des Hamburger SV sieht Kerem Demirbay sich selbst jedoch eher als Spielmacher.

Die Verantwortlichen des Hamburger SV setzen ein Zeichen

Auch wenn Kerem Demirbay momentan scheinbar alles daran setzt, seinen Wechsel vom Hamburger SV zu erzwingen, ist das Verhalten von Dietmar Beiersdorf und Trainer Bruno Labbadia genau richtig. Nachdem in der Vergangenheit bereits einige Spieler durch fragwürdiges Verhalten ihrer Berater ihre Wechsel forciert haben, ist es an der Zeit für den HSV, ein Exempel zu statuieren. Zudem hat Trainer Bruno Labbadia in seiner Amtszeit beim Hamburger SV bewiesen, dass er Leistung honoriert und keinen Spieler abschreibt. Dementsprechend ist davon auszugehen, dass auch Kerem Demirbay in der nächsten Saison eine faire Chance erhalten wird. Nun liegt es tatsächlich an ihm, ob er sich der Situation beim Hamburger SV stellen wird oder ob es seinem Berater gelingt, einen Verein zu finden, der gewillt ist die geforderte Ablösesumme zu bezahlen.