An und für sich haben die, noch nicht lange eingeführten Supercup-Duelle zwischen Meister und Cupsieger der vorigen Saison, wenig Spannungsmomente zu liefern. Es geht mehr oder weniger um den medialen Startschuss für die neue Saison. In der deutschen Bundesliga ist die Situation allerdings eine andere. Abgesehen von den Fans des FC Bayern sehnt sich die Fußballszene nach einer spannenden Meisterschaft. Die große Sehnsucht wird allerdings nur selten wirklich gestillt – in der Liebe und auch im Fußball. Am 1. August 2015 (ab 20:15 Uhr live im ZDF) wird Wolfsburg die Bayern im DFL Supercup fordern.
Bittere Bayern Momente sind höchst rar geworden
30. Januar 2015 – Bayern München geht in Wolfsburg 1:4 unter. Das neue Fußballjahr startet Bayern mit einem Schock – allerdings bleibt dieser nicht lange in den Knochen sitzen. Die Saisonbilanz ist allerdings, für Bayern Ansprüche, dann doch recht mager – „nur“ der deutsche Meistertitel. Am 1. August bietet sich den Bayern die Chance Revanche zu nehmen – in Wolfsburg. Den Bayern passte die Ansetzung „auswärts“ nicht ganz ins Konzept – allerdings wird es in München sowieso jede Menge Fußballkracher geben. In der Champions League wird Bayern alles versuchen, die Scharte des Vorjahres auszuwetzen. Die wichtigere Frage für die deutsche Bundesliga wird aber sein, wie die restlichen Starter in den europäischen Bewerben abschneiden werden.
Deutsche Bundesliga in der Breite schwach?
Einen ersten Vorgeschmack, wie stark das „Mittelfeld“ der Bundesliga ist, hat bereits das Hinspiel zur Europa League Qualifikation zwischen Borussia Dortmund und dem Wolfsberger AC gezeigt. Klar – die Wolfsberger stehen schon mitten in der Meisterschaft, bei den Borussen fehlt noch ein wenig die Spritzigkeit. Das Spiel selbst war aber aus deutscher Bundesligasicht ernüchternd. Eine mittelmäßige österreichische Bundesligamannschaft mit einem Marktwert von etwa acht Millionen Euro hat der 300 Millionen Truppe von Borussia, speziell in der zweiten Hälfte, den wahren Wert aufgezeigt. Grundsätzlich wirft das aber natürlich die Frage auf, mit welchen „Traumsummen“ in der heutigen Zeit Fußballer „gehandelt“ werden. Mit einem „Abseitstrick“ schoss man Wolfsberg ein Tor und hatte Glück, nicht den Ausgleich einzufangen. Herbert Prohaska, österreichische Fußballlegende der für den ORF kommentierte, regte sich maßlos über die aktuellen Abseitsregeln auf und konnte kaum beruhigt werden. Die deutsche Bundesliga steht also vor einem wichtigen Qualitätstest in der Champions- und Europaleague. Zumindest im sportlichen Bereich sollte man zeigen, dass man die Nummer eins ist. Finanziell ist man schon lange nicht mehr am Stockerl – andere Ligen werden besser und wahrscheinlich auch „brutaler“ vermarktet.