Argentinien: Boca Juniors holen Double

Skandalöse Schiedsrichterentscheidungen. Ex-Club-Spieler Pinola fliegt mit Gelb-Rot vom Platz.

Nachdem die Boca Juniors aus Buenos Aires sich am Sonntag das erste Mal seit vier Jahren mit einem 1:0 Heimsieg gegen Tigre in der legendären Arena „La Bombonera“ wieder zum argentinischen Meister gekrönt haben, konnten sie gestern den Pokalsieg und damit das Double holen.

Tor für Rosario Central aberkannt

Das Spiel, das im Estadio Mario Kempes in Córdoba vor 55.000 Zuschauern stattfand, wurde jedoch von einigen spielentscheidenden Schiedsrichterentscheidungen begleitet. Rosario Central, mit dem früheren Nürnberger Bundesligaprofi Javier Pinola in der Startelf, wäre in der 37. Minute durch Marco Ruben eigentlich bereits in Führung gegangen, jedoch sah der Schiedsrichter Diego Ceballos eine vermeintliche Abseitsstellung vorliegen. Daraufhin wurde der Trainer von Rosario Central, Eduardo Coudet, wegen lautstarker Proteste auf die Tribüne verbannt.

Zweifelhafter Elfmeter und Abseitstor für Boca

Nach einem Foul an Gino Peruzzi, das aber außerhalb des Strafraums stattfand, bekamen die Boca Juniors in der 55. Minute einen Elfmeter zugesprochen, den Nicolás Lodeiro zur schmeichelhaften Führung verwandelte. Danach drängte Rosario auf den Ausgleich, hatte – durch den Führenden der Torjägerliste in Argentinien – Ruben auch die große Chance auf das 1:1, jedoch hielt Torwart Agustín Orión mit einer Glanzparade die Führung fest. Andrés Chávez sorget schließlich in der 90. Minute mit einem Tor aus klarer Abseitsposition für die Entscheidung und den Titelgewinn der Boca Juniors.

Pinola mit Gelb-Rot und Tevez feiert gelungene Rückkehr

In der Nachspielzeit sah der schon aus der Bundesliga bekannte Heißsporn Javier Pinola noch die Gelb-Rote Karte wegen wiederholten Foulspiels. Carlos Tevez hingegen, erst im Sommer von Juventus Turin zurück in die Heimat gewechselt, feierte überglücklich mit seinen Teamkollegen das Double. Rosario verlor damit zum zweiten Mal in Folge das argentinischen Pokalfinale. Im Jahr zuvor hatten sie bereits gegen Atlético Huracán das Finale verloren.