Alessandro Schöpf wird den 1.FC Nürnberg nach eineinhalb Jahren höchstwahrscheinlich schon wieder verlassen. Sollte nicht noch ein Wunder passieren, dürfte der Transfer zum FC Schalke 04 in den nächsten Tagen vollzogen werden. Ein Schock für viele Club-Fans, die nun nach dem Abgang von Niklas Stark im August den Verkauf des nächsten talentierten Leistungsträgers verkraften müssen. Die Nürnberger waren die Mannschaft der Stunde in Deutschland und sind mit einer Serie von fünf Siegen vor der Winterpause bis auf Platz drei der 2. Bundesliga gestürmt und haben somit die Aufstiegshoffnungen bei den treuen Fans geschürt. Der anstehende Schöpf-Transfer ist jetzt aber ein herber Schlag für das fränkische Gemüt.
Die internen Kandidaten für die Nachfolge von Alessandro Schöpf beim 1. FC Nürnberg
Nun stellt sich die Frage, wie der Abgang von Schlüsselspieler Alessandro Schöpf kompensiert werden kann und ob dadurch der Aufstieg aus der 2. Bundesliga unmöglich wird. Nachdem zuletzt der Name Zoltan Stieber über den Valznerweiher geisterte, scheint es im Moment eher nach einer internen Lösung auszusehen. Stieber ist zwar ein ähnlich dribbelstarker Spieler wie Alessandro Schöpf und hat sein Können in der zweiten Liga schon bewiesen, dennoch scheinen die Verantwortlichen beim Club nicht von ihm überzeugt zu sein. Stieber steht nun vor einem Wechsel zu Fortuna Düsseldorf.
Topscorer Guido Burgstaller wird wohl weiterhin neben Niclas Füllkrug im Sturmzentrum auflaufen; genauso wird Trainer Weiler Kevin Möhwald nur ungern auf die rechte Bahn stellen. Somit ist der Kandidatenkreis überschaubar:
Rúrik Gíslason: Der dribbelstarke Isländer war mehrere Monate mit einer Achillessehnenverletzung außer Gefecht und will in der Rückrunde wieder angreifen. Er könnte Alessandro Schöpf eins-zu-eins ersetzen und hat sein Potential zu Saisonbeginn durchaus aufblitzen lassen.
Danny Blum: Der Linksfuß hat eigentlich alles, was ein Außenbahnspieler braucht: Technik, Schnelligkeit, stark im eins gegen eins und einen guten Abschluss. Der 25-jährige war vor der Winterpause bei Trainer René Weiler etwas außen vor, weil Niclas Füllkrug ihm den Rang im Sturmzentrum abgelaufen hatte, und konnte auch seine Bewährungschance im Pokal gegen Hertha BSC Berlin nicht nutzen. Er ist zweifellos einer der talentiertesten Spieler im Kader der Franken, wenn nicht sogar in der 2. Bundesliga, muss dies aber auch nun konstant auf dem Platz nachweisen. Wenn ihm dies gelingt, könnte er Alessandro Schöpf würdevoll ersetzen.
Sebastian Kerk: Der vom SC Freiburg ausgeliehene technisch versierte Linksfuß erzielte zwar beim 2:1-Sieg gegen Braunschweig die Führung, wurde aber damals von Trainer Weiler zur Halbzeit ausgewechselt und fehlte seitdem komplett im Kader. Kerk ist zweifelsohne hochveranlagt, hatte aber fast die komplette Hinrunde mit Adduktorenproblemen zu kämpfen. Jetzt in der Wintervorbereitung muss er zeigen, was er drauf hat.
Philipp Hercher: Er ist die große Unbekannte und könnte die überraschende Lösung als Ersatz für Alessandro Schöpf sein. Der 19-jährige kam 2011 von Jahn Regensburg in die Jugend vom Club und stand die letzten fünf Spiele allesamt im Kader und konnte gegen St. Pauli sogar seinen ersten zwei Bundesligaminuten sammeln. Im Regionalligateam überzeugte der gebürtige Badener mit acht Scorerpunkten (jeweils vier Tore und Vorlagen) bei sieben Einsätzen.
Danny Blum könnte vom Abgang von Alessandro Schöpf profitieren
Von den internen Kandidaten hat wohl Danny Blum – sollte er seinen Defensivarbeit verbessern – die größten Chancen den Platz von Alessandro Schöpf beim 1. FC Nürnberg einzunehmen. Egal, ob der sich anbahnende Abgang Schöpfs intern oder extern aufgefangen wird, mehr denn je wird es beim 1.FC Nürnberg auf den Teamgeist ankommen. Sollten die Nürnberger weiterhin so leidenschaftlich und mannschaftlich geschlossen wie in den letzten Spielen 2015 auftreten, ist ihnen trotz des Verlustes ihrer Nummer 28 der Aufstieg zuzutrauen.