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1.FC Nürnberg: Rene Weiler und Eintracht Frankfurt Trainer Nico Kovac im Streit


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Relegationsrückspiel entfacht Wertediskussion und sorgt für Streit zwischen Rene Weiler vom 1. FC Nürnberg und Nico Kovac von Eintracht Frankfurt.

Nach dem geschafften Klassenerhalt kann Eintracht Frankfurt nun für ein weiteres Jahr 1. Liga planen, währenddessen der 1. FC Nürnberg einen erneuten Anlauf Richtung Oberhaus nehmen muss. Eine pikante Szene spielte sich 20 Minuten vor Spielende ab, als Eintracht-Trainer Nico Kovac mit René Weiler aneinander geriet. Was war der Grund hierfür? Des weiteren stehen die Eintracht-Spieler und der deutsche Fußball allgemein wegen Zeitspiels in der Kritik.

1. FC Nürnberg beschwert sich über Verhalten von Eintracht Frankfurt

Alles tut weh, wenn man kurz vor Schluss führt. Spieler, die kurz vorher noch wie junge Rehe über den Platz gehüpft sind, liegen auf einmal von Krämpfen und Schwächeanfällen geplagt am Boden. Willkommen in einem Fußballspiel in Deutschland. Beim Relegationsrückspiel zwischen dem 1. FC Nürnberg und Eintracht Frankfurt wurde mal wieder eine Unart des deutschen Fußballs deutlich: das Zeitspiel und das Simulieren. Nachdem Führungstreffer von Seferovic brauchten die Spieler von Eintracht Frankfurt gefühlt Minuten für jeden Freistoß, Einwurf etc. Die Krönung des Schauspiels war der Mexikaner Marco Fabian: Es lief die 83. Minute und Eintracht Frankfurt fuhr einen Konter, verlor aber den Ball, woraufhin Fabian wie vom Blitz getroffen zu Boden fiel. Blöd nur, dass der 1. FC Nürnberg – wie im gesamten Spiel – eigentlich den Ball nach ein paar Sekunden schon wieder verloren und die Eintracht schon wieder angriff. Das findige Bürschchen Fabian sprang daraufhin sofort wieder auf, bekam den Ball frei vor Schäfer, zog im Duell mit dem Torwart des 1. FC Nürnberg aber den kürzeren. Dass der Mexikaner nach diesem Ballverlust wieder verletzt am Boden lag, war dann keine Überraschung mehr.

Eintracht Frankfurt Trainer Nico Kovac und 1. FC Nürnberg Trainer Weiler geraten wegen Zeitspiels aneinander

Eine Auseinandersetzung kurz zuvor zwischen René Weiler und Nico Kovac war auch dem Frankfurter Zeitspiel geschuldet. Carlos Zambrano lag im Strafraum am Boden, woraufhin seine höchst besorgten Teamkollegen den Ball ins Aus spielten. Nach kurzer Verschnaufpause konnte der Spieler von Eintracht Frankfurt wieder aufstehen. Im Sinne des Fair-Play hätten die Nürnberger in Form von Laszlo Sepsi den Ball eigentlich wieder zu den Frankfurtern werfen sollen. Aber 1. FC Nürnberg Trainer René Weiler intervenierte und leitete seinen Linksverteidiger an, den Ball in den eigenen Reihen zu halten. Dies rief dann einen Schrei der Empörung bei Eintracht Frankfurt Trainer Nico Kovac hervor, der zur Bank des 1. FC Nürnberg stürmte und Weiler an den Kragen wollte. Eintracht Frankfurt Sportdirektor Hübner konnte Kovac nur mit Mühe zurückhalten. Wären die Nürnberger in Führung gegangen bzw. wäre es mit dem Unentschieden in die Schlussphase gegangen, wäre wohl ein Spieler des 1. FC Nürnberg in die Rolle des Marco Fabian geschlüpft. Das ganze scheint kein vereinsbezogenes sondern ein allgemeines Problem des deutschen Fußballs zu sein.

Grundsätzlich stellt sich hier die Mentalitäts- und Wertefrage der Fans und der Spieler. Im Mutterland des Fußballs England würde diese Art des Zeitspiels, Schwalben und Simulieren nicht toleriert werden. Ein Spieler wie Fabian würde von den eigenen Fans ausgepfiffen werden. Man möge sich nur an die Anfangszeit von Jürgen Klinsmann bei den Tottenham Hotspurs erinnern, als dieser von den eigenen Fans als „Diver“ (Schwalbenkönig) verunglimpft wurde. Auch an der Nachspielzeit lassen sich Unterschiede zwischen Deutschland und England ablesen: Die durchschnittliche Nachspielzeit in Deutschland beträgt 2,5 Minuten, wohingegen in England im Schnitt 4,13 Minuten nachgespielt werden.

DFL/DFB, Vereine und Fans sind hier gemeinsam gefordert, um im Fußball wieder ein anderes Wertebild im Sinne von Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit einziehen zu lassen.