Der US Präsident kämpft für die Rechte von Homosexuellen in Afrika.
US Präsident Barack Obama befindet sich auf Staatsbesuch in verschiedenen afrikanischen Staaten. Nur wenige Wochen nachdem die gleichgeschlechtliche Ehe in den Vereinigten Staaten durch den Supreme Court legalisiert wurde, kämpft der US Präsident nun auch für mehr Recht von Homosexuellen in Afrika. In vielen afrikanischen Staaten werden Homosexuelle nach wie vor gesellschaftlich gebrandmarkt. Zum Teil ist die Liebe zwischen gleichgeschlechtlichen Menschen sogar gesetzlich verboten.
Kenias Präsident Uhuru Kenyatta lehnt eine Diskussion über mehr Gleichberechtigung ab
Kurz vor dem Besuch von Barack Obama in Kenia, hat der dortige Präsident Uhuru Kenyatta jedoch betont, dass es keine Gespräche über die Rechte von gleichgeschlechtlichen Paaren geben werde. Kenyatta sagte gegenüber der afrikanischen Nachrichtenagentur AFP, dass die Rechte von Homosexuellen in Afrika momentan allenfalls eine untergeordnete Rolle spielen würden. Er betonte, dass es in Kenia, sowie auf dem gesamten afrikanischen Kontinent wichtigere Probleme zu besprechen gebe, als die Rechte von einer Minderheit.
Während er mit der Problemlage auf dem Kontinent durchaus Recht haben mag, scheint es fatal, die Probleme von Homosexuellen auf dem Kontinent als Banalität abzutun.
Homophobie ist in vielen afrikanischen Ländern weit verbreitet
Es scheint vielmehr so, als ob diese Aussagen durch eine allgemeine Abneigung gegen Homosexuelle zu erklären sind. Im Mai dieses Jahres hatte der kenianische Vizepräsident William Ruoto öffentlich gesagt, dass die gleichgeschlechtliche Liebe gegen den Plan Gottes sei und dass es für Homosexualität in Kenia keinen Platz geben würde.
Wie in Kenia, ist Homosexualität auch in vielen anderen afrikanischen Staaten nach wie vor illegal. In Mauretanien, dem Sudan und Nigeria steht auf die gleichgeschlechtliche Liebe sogar die Todesstrafe, während in Uganda, Tansania oder Sierra Leona auf Homosexuelle eine lebenslange Haftstrafe warten kann.
Unterstützung von LGBT in Afrika wächst
Ungeachtet der wachsenden Homophobie in vielen afrikanischen Staaten, entstehen zunehmend auch positive Gegenbewegungen, welche die LGBT Community unterstützen und mehr Recht für gleichgeschlechtliche Paare einfordern.
Der Kenianer Kidala Vincent möchte im Rahmen des Staatsbesuches von Barack Obama sogar eine Demonstration von mehr als 5.000 Menschen in Kenia veranstalten, um auf die Missstände in dem Land aufmerksam zu machen.
Auch wenn der Ausgang der Gespräche zwischen Obama und dem Regierungschef in Afrika ungewiss ist, und in erster Linie andere Themen die Tagesordnung bestimmen werden, hat der amerikanische Präsident schon jetzt ein positives Zeichen gesetzt und dem Thema internationale Relevanz verliehen. Durch die historische Nähe der Vereinigten Staaten zum afrikanischen Kontinent, haben die USA mit der Legalisierung der gleichgeschlechtlichen Ehe zudem ein positives Signal an die Menschen in Afrika gesandt.