Panorama
Neues Gesetz belohnt italienische Supermärkte für das Spenden von Lebensmitteln
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Nicht verkaufte oder abgelaufene Lebensmittel sollen zukünftig nicht in der Mülltonne landen, sondern an Bedürftige gehen.
Jedes Jahr werden in italienischen Supermärkten mehrere Tonnen an noch essbaren Lebensmitteln weggeworfen. Die hohe Lebensmittelverschwendung kostet der italienische Wirtschaft jährlich 12 Millionen Euro. Italien plant daher ein Gesetz zu verabschieden, das Supermarktbetreiber zum Spenden der Lebensmittel motivieren soll. Wohltätige Organisationen und Tafeln benötigen die Lebensmittel dringend. Als Belohnung winkt den Supermarktbetreibern eine erhebliche Steuererleichterung.
Frankreich hat der Lebensmittelverschwendung bereits den Kampf angesagt.
Im Februar dieses Jahres wurde in Frankreich bereits ein Gesetz verabschiedet, welches das Wegwerfen von unverkauften Lebensmitteln verbietet. Im Gegensatz zu Italien drohen den französischen Händler hohe Geldstrafen, wenn sie die noch verwertbaren Lebensmittel nicht spenden sollten. Die Nahrungsmittel gehen an wohltätige Organisationen, sollen als Tiernahrung genutzt werden oder als Kompost für die Landwirtschaft dienen. Nach Frankreich ist Italien nun die zweite europäische Nation, die gesetzlich gegen die hohe Lebensmittelverschwendung angehen möchte.
Auch in deutschen Supermärkten werden jährlich 2,6 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen.
Die Stiftung WWF hat in einer Studie ermittelt, dass von den weggeworfenen Lebensmitteln in Deutschlands Supermärkten 2,4 Millionen noch verwertbar sind. Der Handel ist jedoch dazu gezwungen die Produkte zu entsorgen, die das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten haben. Die Gesetze in Frankreich und Italien können bereits als wichtige Schritte gegen die Lebensmittelverschwendung gesehen werden. Kritiker sehen jedoch das eigentliche Problem in den privaten Haushalten. In der Bevölkerung müsste vielmehr das Bewusstsein entstehen, dass bereits abgelaufenen Lebensmittel noch essbar sein können.
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