Panorama

Malawi kämpft gegen die Zwangsehe von Kindern


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Das afrikanische Land Malawi hat in diesem Jahr der Zwangsehe von minderjährigen den Kampf angesagt.

Malawi hat eine der höchsten Prozentsätze arrangierter Kindeshochzeiten in der Welt. Schätzungen gehen davon aus, dass in dem afrikanischen Land eines von zwei Kindern vor dem achtzehnten Geburtstag verheiratet wird. Dabei betrifft dieses Problem junge Mädchen und Jungen in gleichen Maßen. Insbesondere in ländlichen Gebieten ist die Kinderheirat weit verbreitet, da die Familien sich durch die arrangierten Hochzeiten Geld versprechen, um so ihre Schulden bezahlen zu können.

Malawi hebt das Mindestalter für Hochzeiten auf 18 Jahre an

Im April hat die nationale Regierung von Malawi nun das Mindestalter für die Hochzeiten auf achtzehn Jahre angehoben und erhielt dafür Lob von Kinderschutzorganisationen auf der ganzen Welt. Aufgrund der kulturellen Gegebenheiten, wird es aber trotz des Gesetzes einige Zeit dauern, bis ein nennenswerter Rückgang zu verzeichnen sein wird. Zudem beklagten viele Organisationen, dass dieses Gesetz zwar einen Einfluss auf zukünftige Ehen haben könne, das Problem der bereits verheiratet Kinder jedoch nicht löse. Zudem verwiesen Menschrechtsorganisationen darauf, dass es ein großes Schlupfloch in dem Gesetz gebe, da Kinder unter 16 Jahren mit der Einverständnis ihrer Eltern noch immer heiraten dürfen.

Abgeordnete lässt über 300 Ehen annullieren

Die Politikerin Inkosi Kachindamoto aus der Region Dedza hat sich nun diesem Problem angenommen. In den letzten Monaten hat sie insgesamt mehr als 300 Ehen annullieren lassen. Gegenüber dem Magazin „This is Africa“ sagte Kachindamoto, dass sie in ihrer Region keine Ehen von Minderjährigen dulden werde und die Kinder zur Schule gehen sollten, anstatt sich um die Hausarbeit zu kümmern. Um ihren Handlungen Nachdruck zu verleihen, hat sie zusätzlich die meisten Beamten aus dem Dienst entlassen, die für die Genehmigung der Ehen verantwortlich waren.