Deutschland muss nach neuen Wegen suchen, damit der Flut an Flüchtlingen langfristig ein besseres Leben geboten werden kann.
In den letzten Monaten bestimmte die sogenannte Flüchtlingsproblematik die Leitmedien in Deutschland. Während die Stimmung in der Bevölkerung anfangs noch sehr positiv war und die Flüchtlinge mit offenen Armen an den Bahnhöfen im ganzen Land empfangen wurden, beginnt sich das Bild allmählich zu wandeln.
Die deutsche Flüchtlingsmisere
Am 15.11.2011 brach in Syrien der Bürgerkrieg aus. Während dieser in den ersten Monaten noch von den Medien thematisiert wurde, geriet er in den letzten beiden Jahren in der westlichen Welt immer mehr in Vergessenheit. Seit diesem Jahr ist das Thema Flüchtlinge jedoch omnipräsent und viele Menschen fragen sich, welche Möglichkeiten es gibt, das Problem an den Wurzeln zu bekämpfen, anstatt durch populistische Aktionen lediglich Lösungen für die jetzt auftretenden Symptome in Deutschland zu suchen.
Während in Deutschland bereits nach Wegen gesucht wird, wie für die Flüchtlinge möglichst menschenwürdige Lebensbedingungen geschaffen werden können, vergessen hierzulande viele das Leid, das die Millionen von geflohenen Menschen in den Flüchtlingslagern in der Türkei und im Libanon durchleben müssen.
Der Libanon droht zu zerbrechen
Insbesondere der vier Millionen Menschen umfassende Libanon beheimatet zurzeit knapp zwei Millionen Flüchtlinge aus Syrien. Dies entspricht fast 50% der in dem Land lebenden Bevölkerung. Das unter solchen Umständen kein Staat in der Lage ist, die Probleme ohne fremde Hilfe zu bewerkstelligen ist selbstverständlich. Wie dramatisch die Situation in dem Land ist, verdeutlicht die Geschichte von der Syrerin Asia. Vor vier Jahren ist sie mit ihrer Familie aus dem Bürgerkrieg geflohen und hofft seitdem jeden Tag, dass sie in ihr Heimatland zurückkehren kann. Allerdings bisher vergebens, und das obwohl die Lage und die Versorgung sich unter dem stetigen Andrang an neuen Flüchtlingen immer weiter verschlechtert.
Afrika ist von Krisen gebeutelt
Was viele Menschen angesichts der momentanen Berichterstattung vergessen, ist die Tatsache, dass Kriege und Armut nicht nur in Syrien Millionen von Menschen zur Flucht zwingen. Wenn wir als westliche Bevölkerung weiterhin nur die Symptome behandeln, ist es nur eine Frage der Zeit, bis eine neue Flüchtlingswelle aus einem der afrikanischen oder asiatischen Länder auf Europa zurollt. Alleine in der Zentralafrikanischen Republik sind mehr als 2,7 Millionen Menschen von humanitärer Hilfe abhängig. Dies entspricht knapp 50% der Bevölkerung. Das Video Humanitäre Hilfe für vertrieben gewährt uns Einblicke in die dramatische Situation im Land.
Oxfram hilft den Menschen vor Ort
Um die Menschen in Deutschland auf die Lebensbedingungen in den verschiedenen Staaten aufmerksam zu machen und den Menschen vor Ort zu helfen, hat Oxfram Deutschland vor kurzem eine Kampagne gestartet. Dabei dokumentiert die Organisation in verschiedenen Videos ihre Arbeit vor Ort.
Um das Leid der Millionen Flüchtlinge in Deutschland und auf der ganzen Welt zu verringern, gibt es viele Wege. Wichtig ist lediglich, dass die Bereitschaft vorhanden ist sich zu engagieren. Ganz egal ob in den vielen Flüchtlingsgruppen auf Facebook, durch ehrenamtliche Tätigkeiten oder durch Sachspenden oder Geldspenden für internationale Entwicklungsorganisationen wie Oxfam.