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Hells Angels müssen draußen bleiben – Restaurants verbieten Zutritt für Rocker


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Nach Treffen der Hells Angels befestigen mehrere Restaurantbesitzer auf Anraten der Polizei Schilder an ihren Türen, die Rocker vom Zutritt abhalten sollen.

Mitglieder der Hells Angels und anderer sogenannter Outlaw Motorcycle Clubs müssen zukünftig bei der Auswahl eines Restaurants zweimal überlegen. Auf Anraten der Polizei haben sich mehrere Gastronomen unter dem Motto „No Gang Colours, No Gang Clothing.“ zusammengetan und dementsprechende Schilder an ihrer Eingangstür befestigt. Diese erinnern sehr stark an die in Deutschland weit verbreiteten Schilder „Hunde müssen draußen bleiben“. So soll jedem Rocker signalisiert werden, dass dieser bei ihnen im Restaurant nicht willkommen ist.

Schilder sollen Hells Angels vom Restaurantbesuch abhalten

Ausgelöst wurde diese Aktion, nachdem vor Kurzem rund 75 Mitglieder der Hells Angels auf ihrem Weg nach Ottawa einen Zwischenstopp in der kanadischen Stadt North Bay in der Provinz Ontario eingelegt haben. Mit der anschließenden Reaktion hätten dabei wahrscheinlich kaum einer der Rocker gerechnet.

„Es waren ungefähr 75 Mitglieder der Hells Angels in unserer Stadt zu Gast. Diese kamen aus ganz Kanada und haben sich in verschiedenen Lokalitäten aufgehalten. Wir haben im Anschluss eine Vielzahl an Rückmeldungen von besorgten Gastronomen erhalten.“ wird Shawn Devine, Polizeichef in North Bay, von der kanadischen Zeitung CBC zitiert. Auch wenn die Rocker sich ruhig verhalten haben und es zu keinen Zwischenfällen gekommen ist, haben Mitglieder der Hells Angels und anderer Motorradklubs laut dem Polizeichef dennoch eine einschüchternde Wirkung auf die Restaurant- und Barbesitzer. Daher haben sich die staatliche Alcohol and Gaming Commission of Ontario (AGCO) und die Polizei im Anschluss dafür eingesetzt, dass in die Gastronomen Schilder mit der Aufschrift „No Gang Colours, No Gang Clothing.“ an ihren Lokalen befestigen sollen.

Aktion verstärkt Vorurteile über Rocker

Die Aktion richtet sich lediglich gegen Mitglieder der Hells Angels und anderer Outlaw Motorcycle Clubs, jedoch nicht gegen Motorradfahrer an sich. „Damit wollen wir in keiner Weise Motorradliebhabern, Veteranen oder Harley-Davidson Klubs zu nahetreten“, probiert Devine in der Zeitung die Situation zu beschwichtigen und dem Eindruck entgegenzuwirken, kein Rocker sei mehr willkommen. Ziel der Aktion sei es, zu demonstrieren, dass die Stadt keine Art von organisierter Kriminalität toleriere. Die Frage ob es hierfür keine andere Möglichkeit gegeben hätte, muss dabei jeder für sich beantworten.

Auch wenn es bis zu einem gewissen Grad nachvollziehbar sein mag, dass einige Gastronomen sich durch das äußere Erscheinungsbild der Rocker eingeschüchtert fühlen, hinterlässt diese Aktion dennoch einen faden Beigeschmack. Schließlich werden damit nicht nur alle Mitglieder der Hells Angels über einen Kamm geschert, sondern gleichzeitig auch bereits vorhandene Vorurteile gegenüber Motorradfahrern weiter geschürt. Zudem darf auch der Erfolg einer solchen Kampagne angezweifelt werden. Das diese dennoch von Polizei und Politik mitgetragen wird, ist umso fragwürdiger. In Deutschland müssen sich Rocker hierüber jedoch glücklicherweise keine Sorgen machen. Erst vor wenigen Tagen sorgte hierzulande das Verhalten eines bayrischen Gastronomen aus Selb für Aufsehen. Dieser hatte ein Verbotsschild mit der Aufschrift „Asylanten müssen draußen bleiben“ an seinem Restaurant befestigt und muss nun mit Konsequenzen von Polizei und Staatsanwaltschaft rechnen.