Die Hells Angels stehen gemeinhin im Blickpunkt des öffentlichen Interesses. Zumeist ist die Berichterstattung über die Rocker dabei sehr negativ behaftet. Dabei scheint es auch keine Rolle zu spielen, ob diese, wie am Sonntag geschehen, etwas Gutes tun. Erst im letzten Monat hatte die schwedische Polizei beispielsweise eine Spendenaktion der Hells Angels für eine Obdachloseneinrichtung als PR-Maßnahme bezeichnet. Dabei organisiert der Motorradklub regelmäßig weltweit Spendenaktionen und Ausfahrten, um den schwächsten in der Gesellschaft zu helfen. In Südafrika haben am Sonntag mehr als 400 Rocker Kriegsopfern gedacht und dabei gleichzeitig Spenden für ein Kinderkrankenhaus gesammelt.
Hells Angels erinnern an die Opfer der Weltkriege
Wie jedes Jahr um den 11. November herum haben die Hells Angels gemeinsam mit der Motorradkluborganisation M.O.T.H. am Sonntag im südafrikanischen Kapstadt die alljährliche Gedenkfahrt „Poppy Day“. Mehr als 400 Rocker haben an der groß angelegten Gedenkausfahrt teilgenommen, um den Opfern der beiden Weltkriege und anderer Kriege zu gedenken. Diese hat sich gegen 9 Uhr Ortszeit vor dem Klubhaus der Hells Angels in der Kings Road 221 getroffen und ist von dort in Richtung des Militärmuseums in Fort Wynyard aufgebrochen. Die diesjährige Ausfahrt hatte eine besondere Bedeutung für alle Südafrikaner. Schließlich stand sie unter dem Stern des 100. Jubiläums der Schlacht von Delville Wood. Damals verteidigten 3.155 Soldaten der südafrikanischen Armee über fünf Tage ein eineinhalb Quadratkilometer großes Gebiet gegen die deutsche Wehrmacht. Lediglich drei Offiziere und 140 Soldaten überlebten die Schlacht. Diese gelten in Südafrika seither als Legenden.
Rocker sammeln Spenden
Mit der Ausfahrt wollten die Rocker jedoch nicht nur den Opfern der beiden Weltkrieges und anderer Kriege gedenken. Zeitgleich konnten diese mehr als 13.000 südafrikanische Rand an Spendengelder einsammeln. Zudem werden in den nächsten Wochen im Rahmen des Poppy Run online drei Custombikes versteigert. Die Erlöse aus den Auktionen werden dann dem War Memorial Kinderkrankenhaus des roten Kreuzes zugutekommen. Das 1956 gebaute Krankenhaus ist das größte seiner Art in ganz Südafrika und behandelt jährlich rund 260.000 Patienten aus den ärmsten Regionen des Landes. Die Hells Angels bedankten sich im Anschluss auf ihrer Facebook Seite bei allen Teilnehmern und erhielten auf Twitter viel Lob für die Veranstaltung.