Ghana suspendiert 60% der ranghöchsten Bundesrichter aufgrund von Korruptionsverdacht.
Die ghanaische Regierung hat als Konsequenz auf eine Kinodokumentation sieben von insgesamt zwölf ranghohen Bundesrichtern suspendiert. Damit reagiert das Land auf einen im letzten Monat veröffentlichten Dokumentarfilm, indem die sieben Richter bei der Annahme von Bestechungsgeldern gezeigt wurden.
Das ghanaische Justizsystem wurde bisher auf dem gesamten Kontinent für seine Wirksamkeit und Unparteilichkeit verehrt und diente als Spiegelbild für eine der stabilsten und friedlichsten Demokratien Afrikas.
Dokumentarfilm deckt Korruption auf
Der Dokumentarfilm deckte nun allerdings auf, dass das Land bei weitem nicht so unbestechlich ist, wie von vielen Menschen bisher angenommen. Der öffentliche Druck hat Justizministerin Georgina Wood daher zum Handeln gezwungen. Vizepräsident Kwesi Amissah-Arthur sagte, dass die Suspendierungen aufgrund des Fehlverhaltens alternativlos seien. Neben den sieben Bundesrichtern wurden weitere 22 Jungrichter, die ebenfalls in dem Film zu sehen waren, vom Dienst freigestellt.
Die meisten Richter streiten die Vorwürfe, trotz der eindeutigen Beweislage, bisher ab und kündigten an rechtlich gegen die Suspendierung vorzugehen. Aufgrund des öffentlichen Drucks und der im Film dargestellten Tatsachen, dürfte die Berufung jedoch wenig Aussicht auf Erfolg haben.
Durch die Suspendierungen und die damit verbundenen Umstrukturierungen im Justizsystem sendet das Land ein eindeutiges Zeichen im Kampf gegen die Korruption und könnte damit als ein Vorbild für den gesamten Kontinent dienen.