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Energiewende: Energiespeicher statt Fracking?

Erneuerbare Energien können durch Energiespeicher zukünftig effizienter genutzt werden.

Neben den Themen Griechenlandrettung, Flüchtlinge und TTIP ist auch Fracking eines der meist diskutierten Themen in diesem Jahr. Fracking ist eine Möglichkeit Gas- und Ölvorkommen aus dem Gestein zu lösen. Dabei wird zunächst vertikal in die Erde gebohrt und dann horizontal. In die horizontale Bohrung wird ein Gemisch aus Wasser, Sand und chemischen Zusätzen unter hohem Druck in die Gesteinsschicht gepresst; dadurch wird das Gestein durchlässiger und das Gas bzw. Öl kann leichter gefördert werden.

In Deutschland geht es beim Fracking vor allem um die Förderung von Schiefergas. Im Gegensatz zum konventionellen Erdgas ist Schiefergas fest in das Muttergestein gebunden und kann nicht einfach hochgepumpt werden. In Deutschland soll es ca. 1,3 Billionen Kubikmeter erschließbare Schiefergas-Ressourcen geben – 10 Mal mehr als konventionelles Erdgas.

Gesetzesentwurf kontrovers diskutiert

Im April dieses Jahres wurde dem Bundeskabinett ein Gesetzesentwurf zum Thema Fracking vorgelegt, bei dem dieses nur in Gesteinsregionen unterhalb von 3.000 Metern erlaubt werden soll, um eine Verunreinigung des Grundwassers durch die beim Fracking verwendeten Chemikalien auszuschließen. Bis jetzt konnten sich die Parteien jedoch noch nicht auf eine Verabschiedung eines Gesetzes einigen, da das Thema von beiden Seiten kontrovers diskutiert wird. Vor allem deutsche Umwelt- und Gesundheitsverbände halten ein Gesetz, das Fracking erlaubt, vor der anstehenden UN-Klimakonferenz in Paris als ein falsches Signal.

Fracking führt zu noch mehr Klimaerwärmung

Da es bei der Förderung von Schiefergas durch Fracking zu einer Emission des Treibhausgases Methan kommt, führt dies zu einer Aufheizung der Atmosphäre und damit zur Klimaerwärmung.

Die Beschränkung der Klimaerwärmung ist eines der Hauptziele, über das in der UN-Klimakonferenz, die zwischen dem 30. November und dem 11. Dezember stattfindet, diskutiert wird. Im Raum steht hierbei die Beschränkung der globalen Erderwärmung auf 2°C, wofür erneuerbare Energien, wie Sonne und Wind, ein entscheidender Faktor sind. Fracking würde auch die Position genau dieser erneuerbaren Energien schwächen, die in letzter Zeit vor allem durch die Verwendung von Energiespeichern immer effizienter genutzt werden können.

Energiespeicher könnten das nächste große Wachstumsthema sein

Nach dem Wachstum im Bereich Photovoltaik und Windenergie könnten Energiespeicher bald auch ein kräftiges Wachstum erfahren. Ein Problem war bisher, dass oft viel Strom aus erneuerbaren Energiequellen produziert wurde und der Bedarf im gleichen Moment aber gering war. Eine Lösung stellen hier die Energiespeicher dar: Bei diesen wird der Strom aus regenerativen Energiequellen gespeichert und dann zur Verfügung gestellt, wenn er gebraucht wird. So kann z.B. nachts die tagsüber gespeicherte Sonnenenergie verwendet werden. Energiespeicher waren jedoch sehr teuer und für Privathaushalte kaum finanzierbar. Nun bietet aber der deutsche Automobilhersteller Mercedes Benz einen Energiespeicher für den privaten Gebrauch an: Das Modell “Home” ermöglicht auch Privathaushalten die Möglichkeit Energie zu speichern und gibt jedem die Chance die Energiewende, im wahrsten Sinn des Wortes, in die eigene Hand zu nehmen.

Auf dem Weg zur Energiewende werden Energiespeicher ein wichtiger Baustein sein. Die anstehende UN-Klimakonferenz wird mit ihren Beschlüssen dabei die Richtung vorgeben und sicherlich auch einen Einfluss auf die mögliche Zukunft des Frackings in Deutschland haben.