Vor zehn Jahren ist Monica Singh aufgrund eines Säureangriffes fast gestorben und nun ist sie auf dem Weg eine der besten Modedesignerinnen Indiens zu werden.

Die Inderin Monica Singh war 19 Jahre alt, als sie Opfer eines Säureangriffes wurde. Sie befand sich gerade hinter dem Steuer ihres Autos in Lucknow, Indien, als fünf bezahlte Schläger einen Eimer mit ätzender Säure auf sie warfen und dadurch 65% ihres Körpers entstellten. Der Grund für diesen feigen Angriff war ihre Entscheidung den Heiratsantrag ihres Freundes abzulehnen und diesen zu verlassen.

Singh hatte Glück im Unglück und ist bei diesem Angriff nicht ums Leben gekommen. Ihr Leben glich von nun an jedoch einer Tortur, schließlich hatte sie einen Großteil ihrer Haut verloren. Ihren Traum Modedesignerin zu werden hat sie jedoch während der ganzen Zeit nie aufgegeben. Zehn Jahre und 46 Operationen hat sie ihr Ziel erreicht, auch wenn die Spuren an Singhs Körper nach wie vor unverkennbar sind.

Monica Singh hilft anderen Opfern

Nach ihrem Abschluss an einer von Indiens besten Universitäten für Modedesign Schulen, wurde Singh als eine der wenigen auserwählt, um der renommierten Parsons School of Design in New York zu studieren. Gegenüber der New York Times sagte sie: „Ich erinnere mich noch, wie ich vor Freude auf und ab sprang, als ich das erste Mal aus meinem Fenster blickte und die Lichter am Times Square sah. Da wurde mir klar, dass ich es endlich geschafft habe

Zusammen mit ihrem Bruder Nikhil hat Singh nun die Mahendra Singh Foundation gegründet. Dabei ist es ihr Ziel anderen Opfern von Säureangriffen zu helfen. Singh sagte, dass die meisten Frauen sehr große Probleme haben sich nach einem Säureangriff wieder in die Gesellschaft zu integrieren. Dies liegt zum einen daran, dass die Opfer von der Gesellschaft stigmatisiert und ausgegrenzt werden und zum anderen, dass es für die Opfer sehr schwer ist, mit der Situation umzugehen, nachdem diese ihr Gesicht verloren haben. Erschwerend kommt hinzu, dass die Schäden meist irreparabel sind und die Opfer somit für ihr gesamtes Leben gebrandmarkt sind.

Monica Singh zeigt was durch Willenskraft möglich ist

Singh hat es durch ihren unbändigen Lebenswillen und ihren großen Traum geschafft, sich durch die Situation nicht unterkriegen zu lassen. Der New York Times sagte sie:“ Ich bin überrascht und unendlich stolz, dass ich so weit gekommen. Es war immer mein Traum Modedesignerin zu werden, denn für mich bedeutet Überleben nicht nur am Leben zu bleiben und zu Hause zu sitzen.“ Nun hat sie weitere Pläne und möchte schnellstmöglich ihr eigenes Mode Label gründen und dabei nur Mitarbeiter einstellen, die wie sie Opfer von Säureangriffen geworden sind und ansonsten von der Gesellschaft weitestgehend gemieden werden.

Ihr Rat an andere Überlebende ist es nie aufzugeben. „Das Leben ist zu kurz, um sich die Decke über den Kopf zu ziehen. Ihr müsst probieren zu vergessen, dass ihr euer Gesicht verloren habt. Eure Seele und euer Geist sind noch intakt, also probiert weiterzumachen und zu leben.“