Panorama
Der Bau einer Riesen-Oase soll die Sahara landwirtschaftlich nutzbar machen
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Dürrelandschaften, Hitze und Sanddünen – die Sahara ist definitiv kein Ort, um Gemüse und Obst anzubauen. Mit dem Sahara Forest Project soll sich das jetzt ändern.
Es soll ein gigantisches Projekt werden: eine riesige Biofarm mitten in der Wüste. Dafür wird nur Solarkraft und Meerwasser benötigt. Finanziert wird das sogenannte Sahara Forest Project vom norwegischen Außenministerium. Die Idee: die Wüste und ihre natürlichen Ressourcen sollen genutzt werden. Durch die Sonneneinstrahlung wird Solarenergie gewonnen, die für das Betreiben einer Dampfturbine verwendet wird. In der Turbine wird das Meerwasser gefiltert und kann aufbereitet auf der Farm verteilt werden. Das gewonnene Meersalz wird verkauft.
Mit dieser Technologie kann in der Sahara das ganze Jahr Gemüse angebaut werden.
Gerade für Tunesien ist dieses Projekt von großer Bedeutung. Das Land besteht zu 75 Prozent aus Wüste. Landwirtschaft konnte bisher in weiten Teilen kaum betrieben werden. Die Lebensmittelproduktion könnte mit dem Sahara Forest Project stark ansteigen. Durch die Nutzung der Solarenergie kommt Tunesien auch seinen Energiezielen für 2030 ein erhebliches Stück näher. Ein ähnliches Projekt gibt es bereits in Katar. Auch für Jordanien ist eine landwirtschaftliche Oase bereits geplant.
Durch das Projekt erhalten zahlreiche Menschen eine Arbeit.
Hunderte Einwohner, von Techniker bis Landwirte, werden für die Arbeit auf der Biofarm eingeplant. Das Sahara Forest Project soll aber auch ein Projekt für die Zukunft darstellen. Gerade durch den Klimawandel wird es zu vermehrten Wüstenbildungen und Dürreperioden kommen. Das Leben in Tunesien, aber auch in anderen Gebieten des Nahen Ostens und Afrikas wird für die Bewohner zukünftig immer härter. Bereits jetzt wird von Klimaflüchtlingen aus eben diesen Gebieten gesprochen. Das Sahara Forest Project soll daher die Möglichkeit zeigen, auch zukünftig die Wüste nutzen zu können und ein Leben möglich zu machen. Sonneneinstrahlung und Meerwasser wird es auch weiterhin geben – so viel ist sicher.
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