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E-Zigarette: Neue Studien räumen mit Mythen zum Dampfen auf


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Die E-Zigarette dient als Einstiegsdroge zum Rauchen und ist schädlicher als Tabakkonsum? Zwei neue Studien räumen mit diesen Mythen auf.

Es ist allgemeinhin bekannt, dass die E-Zigarette bei unseren englischen Nachbarn deutlich positiver wahrgenommen wird als hierzulande. Grund hierfür sind neben einer objektiveren Berichterstattung der Medien auch die deutlich objektivere Herangehensweise der Forschungsinstitute. Im Rahmen einer möglichen höheren Besteuerung oder gar eines Verbotes der elektronischen Zigarette führen hiesige Politiker gerne die gesundheitlichen Gefahren des Dampfens auf und weisen immer wieder daraufhin, dass die E-Zigarette der Einstieg zum Konsum von Tabakzigaretten führen würde. Mehrere neue Studien probieren nun mit den weitverbreiteten Mythen aufzuräumen.

Mythos 1: E-Zigarette als Einstiegsdroge und Verleitung zum Tabakkonsum

Das wahrscheinlich konfuseste Argument im Rahmen der Diskussion um ein Verbot der E-Zigarette ist der sogenannte Gateway Effekt. Hierbei behaupten Kritiker und Politiker immer wieder, dass das Dampfen eine Einstiegsdroge sei und die Konsumenten zum Konsum der Tabakzigarette verleiten würde. Dieses Argument ist alleine schon deshalb sehr fragwürdig, da 97% der Dampfer vorher Zigarettenraucher waren. Dementsprechend ist die E-Zigarette in erster Linie ein Hilfsmittel, um Raucher von ihrer Sucht zu entwöhnen. Zu diesen Ergebnissen ist das britische Office for National Statistics gekommen, welches im Jahr 2014 die Gewohnheiten der Dampfer in England untersucht hat. Zwar ist es richtig, dass rund 50% der Konsumenten von E-Zigaretten auch regelmäßig zur Tabakzigarette greifen, da jedoch 97% der Dampfer vorher Raucher waren, lässt sich aus diesen Zahlen lediglich schließen, dass diese die E-Zigarette zur Rauchentwöhnung nutzen. Dies widerspricht ganz klar dem propagierten Mythos, dass viele Dampfer aufgrund der E-Zigarette anfangen zu Rauchen. Vielmehr scheint es so zu sein, dass ein Großteil der Dampfer mit der elektronischen Zigarette einen Teil der täglich konsumierten Tabakzigaretten ersetzt. Zu ähnlichen Ergebnissen kam im Übrigen auch das Zentrum für interdisziplinäre Suchtforschung der Universität Hamburg, welches in einer Studie feststellte, dass 91 Prozent der Konsumenten ehemalige Zigarettenraucher sind und nur ein Prozent direkt mit dem Dampfen beginnt.

Mythos 2: E-Zigarette schädlicher als Tabakzigarette

Ein weiteres Argument, dass von den Kritikern der E-Zigarette häufig angeführt wird, sind die gesundheitlichen Risiken und die vermeintlich nicht vorhandenen Studienergebnisse hinsichtlich von möglichen Langzeitfolgen. Auch dieses Argument scheint jedoch wenig rational begründet zu sein. Immerhin sollen die Konsumenten von einem vermeintlich gesundheitsschädlichen Produkt ferngehalten werden, während die erwiesenermaßen gesundheitsschädlichen Zigaretten freiverkäuflich erhältlich sind. Für den Pharmakologen Prof. Dr. Bernhard-Michael Mayer von der Universität Graz ist dies unverständlich und vor allem unverantwortlich.

„Eine verantwortungsvolle Gesundheitspolitik müsste Raucher zum Umstieg auf E-Zigaretten motivieren. Der Gesetzgeber sollte Maßnahmen ergreifen, um die Motivation von Rauchern zum Umstieg zu erhöhen und die Entwicklung und Verbreitung attraktiver E-Zigaretten zu fördern. Es ist klar belegt, dass die Risiken durch E-Zigaretten im Vergleich zu klassischen Tabakzigarette sehr gering sind. Vergleicht man die schwerwiegenden Folgen, geht das Risiko von E-Zigaretten gegen Null. Es sind nicht mehr Giftstoffe im Dampf einer E-Zigarette als in einem Theater-Nebel.“, so Mayer in einer Stellungnahme für den deutschen Bundestag, in der er sich auch auf jüngste Erkenntnisse der britischen Gesundheitsbehörde beruft. Bei all den stattfindenden Diskussionen darf natürlich nicht verleugnet werden, dass auch die elektronische Zigarette gesundheitsschädlich sein kann. Allerdings stehen die nachgewiesenen gesundheitlichen Risiken in keinem Vergleich zu denen der Tabakzigarette.

Laut Mayer sollte die Politik sich daher lieber darum bemühen, Anreize für den Umstieg auf die elektronische Zigarette zu schaffen oder zumindest eine objektive Berichterstattung und Aufklärungskampagnen fördern, anstatt die Verbreitung der E-Zigarette zu untergraben. Doch angesichts von versteuerten Zigaretten im Gesamtwert von 21,7 Milliarden Euro allein im Jahr 2015, dürfte dieser Vorschlag in erster Linie Wunschdenken bleiben.