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Tatort München: Eine Geschichte à la Pretty Woman
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Das Kommissaren-Team Franz Leitmayr und Ivo Batic hatte gestern Abend im Münchner Tatort „Mia san jetz da wo’s weh tut“ 25-jähriges Dienstjubiläum. Doch zu feiern gab es wenig. Der Mord an einer rumänischen Prostituierten musste neu aufgegriffen werden.
Auch den erfahrensten Polizisten können von Zeit zu Zeit bei Ermittlungen persönliche Beziehungen in die Quere kommen. Im gestrigen Fall beim Tatort München war es die langjährige Freundschaft zwischen Kommissar Batic und Bordellbetreiber Harry Schneider. Der Mord eines rumänischen Mädchens aus dem Rotlichtmilieu schien gar zu einfach, der mutmaßliche Täter – Cousin des Mädchens – hatte die lebenslange Haftstrafe ohne Kommentar oder Verteidigung hingenommen. Das machte die Kommissare stutzig.
Erneut wurden die Ermittlungen aufgegriffen und das Kommissarenteam musste bald erkennen, dass bei den Ermittlungen einige Beweise übersehen worden waren. Die Spuren führten erneut zu Harry Schneider, der mit gedehntem Wiener Dialekt und weißem Hemd seine Unschuld beteuerte. Überraschend weiß sind in diesem Tatort ohnehin alle verdächtigen. So auch der geschniegelte Unternehmerssohn Markus Zöller, auf dessen Party die rumänische Prostituierte zuletzt gewesen sein soll. Allerdings gab es auf dieser Party noch ein weiteres Mädchen aus Rumänien, Mia Petrescu das seit dieser Nacht vermisst wird.
Eine Geschichte à la Pretty Woman im Münchner Tatort
Der Tatort-Zuschauer weiß hier bereits wesentlich mehr als die Kommissare. Mia ist bei einem deutschen Jungen, dem 20-jährigen Benny untergekommen, der sie versteckt und sich rührend um sie kümmert. Benny, gespielt von Max von der Groeben, den man sonst als prolligen Schüler Daniel aus den „Fak ju Göhte“-Filmen kennt, zeigt hier eine überraschend ernsthafte und liebenswerte Seite.
In der gestrigen Folge von Tatort beginnen die beiden einen Spießrutenlauf, in dem sie versuchen gleichzeitig der Polizei und Harry Schneiders Häschern zu entgehen. Sie sind ein hinreißendes Pärchen und Benny kämpft wie ein Löwe um seine Mia vor weiterem Übel zu bewahren. Allerdings könnten die beiden durch einen einzigen Gang zur Polizei nicht nur ihre eigene Haut retten, sondern auch Rache an Täter Marcus Zöller üben. Dieser hat in jener Partynacht die zweite Rumänin, Aurelia Rubin ermordet und auch Mia wurde bei dieser „Feier“ stark in Mitleidenschaft genommen.
Zwangsprostitution und Ermittlungsfehler beim Tatort München
Drehbuchautor Max Färberböck wollte mit dem gestrigen Tatort auf ein kaum bekanntes Problem aufmerksam machen: etwa 2.500 Frauen und Mädchen, vor allem aus dem osteuropäischen Raum, kommen jährlich allein nach München, um dort als Prostituierte zu arbeiten. Koordiniert werden sie von Zuhältern aus ihrem Heimatland, Freiheiten haben sie keine.
Franz Leitmayr und Ivo Batic mussten sich in der gestrigen Folge von Tatort eingestehen, trotz 25-jähriger Berufserfahrung nicht über alle Fehler erhaben zu sein. Ihre ungenaue Arbeit von einst zog gestern viele traurige Folgeschäden nach sich. Bleibt zu hoffen, dass so etwas Münchens weißhaarigen Kommissarenduo nicht nochmal passiert.
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