Es gibt Dinge, darüber macht man keine Witze. Das musste Snapchat nun auf die harte Tour lernen. Die Prügelattacke auf Rihanna ist zwar schon einige Jahre her, doch ihre Fans haben den Vorfall mit Chris Brown nie vergessen. Dank einer umstrittenen Werbe-Anzeige wurde die Attacke auf Rihanna in den USA nun noch einmal aufgewühlt. Mit einem sehr faden Beigeschmack!
Prügelattacke gegen Rihanna wird von Snapchat-Werbung verunglimpft!
Häusliche Gewalt ist kein harmloser Vorfall, über den man Jahre später lachen kann. Vor allem in Zeiten von #MeToo und Time’s Up erhitzen Witze über Gewalt gegen Frauen besonders die Gemüter. Daher schoss sich Snapchat Anfang letzter Woche ein gewaltiges Eigentor, als sie eine Anzeige schalteten, die die Prügelattacke gegen Rihanna verharmloste. Die Werbung für das Spiel „Would You Rather?“ fragte doch tatsächlich, ob man eher Rihanna oder Chris Brown schlagen würde. Angesichts der schrecklichen Vorkommnisse ist die Werbe-Anzeige, die auf Snapchat geschaltet wurde, dem Opfer gegenüber mehr als respektlos. Daher gingen auch etliche Social Media-Nutzer auf die Barrikaden, als sie die Werbung zu sehen bekamen.
Is it just me, or is this ad that popped up on my Snapchat extremely tone deaf? Like what were they thinking with this? pic.twitter.com/7kP9RHcgNG
— Royce Mann (@TheRoyceMann) 12. März 2018
Snapchat entschuldigt sich für Werbe-Fail auf Kosten von Rihanna!
Das Netz regte sich aus gutem Grund über die respektlose Werbung auf. Und dazu gehörten nicht nur eingefleischte Fans von Rihanna. „Was haben sie sich dabei bloß gedacht?“, schrieb ein Twitter-Nutzer wütend. Und auch Chelsea Clinton wetterte: „Einfach nur schrecklich. Es ist schrecklich, dass irgendjemand denkt, dass das witzig sein könnte. Es ist schrecklich, dass jemand denkt, dass so etwas in Ordnung wäre. Es ist schrecklich, dass ein Unternehmen so etwas erlaubt“. Weitere Twitter-Nutzer wetterten, die Werbe-Anzeige sei „ekelhaft“ und „respektlos“ gegenüber Rihanna.
Just awful. Awful that anyone thinks this is funny. Awful that anyone thinks this is appropriate. Awful that any company would approve this. Thank you Brittany for calling this out.
— Chelsea Clinton (@ChelseaClinton) 12. März 2018
Und auch Aktivistin Brittany Packnett schimpfte: „Ich weiß, dass Social Media-Werbung einen Genehmigungsprozess durchläuft. Das bedeutet, dass @snapchat eine Anzeige genehmigt hat, die häusliche Gewalt verharmlost. Das Update ist nicht das einzige, dass extrem schlecht ist.“. Nach dem heftigen Shitstorm, der Snapchat wegen der Verunglimpfung von Rihanna und Chris Brown um die Ohren flog, nahm die Plattform die Werbung sofort runter. In einer Stellungnahme gegenüber BBC hieß es: „Die Anzeige wurde überprüft und irrtümlich genehmigt, obwohl sie gegen unsere Werberichtlinien verstößt. Wir haben die Werbung letzte Wochenende entfernt, als wir davon erfuhren. Es tut uns leid, dass das passiert ist“.