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Hail Caesar! – Das goldene Hollywood der 50er Jahre
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Hail Caesar! hat bereits erfolgreich die Berlinale 2016 eröffnet, diese Woche läuft der Film nun auch in deutschen Kinos an und reiht sich in eine lange Tradition der ironischen Selbstbeleuchtung Hollywoods. Das neue Komödienspiel der Coen-Brothers tritt damit selbstbewusst in große Fußstapfen.
Vordergründig geht es in Hail Caesar! um den Star-Schauspieler Baird Whitlock alias George Clooney, der während des Drehs zum titelgebenden Blockbuster Hail Caesar! von kommunistischen Drehbuchautoren entführt wird, die sich selbst „Die Zukunft“ nennen. Das Verschwinden Whitlocks dient aber lediglich als Rahmen für das Zeitportrait des 50er Jahre-Hollywoods.
Es ist das Filmzeitalter, in dem Monumentalfilme wie „Die Zehn Gebote“ und „Quo Vadis?“ entstanden sind. Filme, die jedes Jahr zu Ostern wieder über die heimischen Fernsehbildschirme flackern und einen nahtlosen Bezug stellt der geplante Historienfilm Hail Caesar! her, der das Leben Jesus‘ im alten Rom zeigen soll. Kostümtheater mit einem Heer von Statisten und unter ihnen George Clooney im knappen Harnisch – der Aufzug, in dem er auch entführt wird.
The Roaring 20ies
Anders als in Hail Caesar! standen in der Geschichte der Selbstbeleuchtung der amerikanischen Filmindustrie bisher gerne die 20er Jahre und der damit verbundene Übergang vom Stumm- zum Tonfilm. Darunter fällt etwa der Klassiker „Singing in der Rain“ oder „Du sollst mein Glückstern sein“ von 1952 aus dem die bekannte Tanzszene mit Gene Kelly stammt.
Der Oscar prämierte Film „The Artist“ beleuchtete den gleichen Zeitraum 2011 aus der Sicht des Stummfilms. Allerdings bediente sich der Film eines recht dramatische Tons, den auch schon frühere Produktionen wie „Sunset Boulevard“ (1950) aufgegriffen hatten.
Eine vergleichbare Produktion über das europäische Kino der Stummfil-Ära ist der unbekanntere aber dennoch brillante Film „Shadow of the Vampire“ (2000), in welchem der Dreh zu Friedrich Murnaus „Nosferatu“ mit John Malkovich und Willem Dafoe horrorkomödiantisch nachgezeichnet wird.
Hail Caesar! – Das Aufblühen der Traumfabrik Hollywood
Mit Hail Caesar rückt nun ein anderes Jahrzehnt in den Fokus, nämlich das goldene Zeitalter Hollywoods. Hier trifft der blasierte Salonregisseur Laurence Laurentz alias Ralph Fiennes auf den raubeinigen Westernstar Hobie Doyle alias Alden Ehrenreich und Scarlett Johansson als Diva sowie Tilda Swinton als Klatschkolumnistin buhlen um den Titel der wichtigsten weiblichen Filmrolle. Nebenbei versucht Josh Brolin als Eddie Mannix die gesamte Traumfabrik zusammen zu halten.
George Clooney soll Joel und Ethan Coen eigens überredet haben, das Drehbuch zu Hail Caesar! fertig zu schreiben. Wie schon in früheren Produktionen mit den beiden Regisseuren – etwa Oh Brother, where art thou? – spielt er hier einen recht einfältigen Charakter, hatte aber scheinbar bei den Dreharbeiten zu Hail Caesar! viel Spaß.
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