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Fuller House – Ein müder Abklatsch von Full House


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Serien auf Netflix haben den Ruf, spannend oder zumindest sehr unterhaltsam zu sein. Die neue Serie Fuller House versagt aber in beiden Kategorien.

Sitcoms wie Two and a half men oder Eine schrecklich nette Familie haben in vielen Staffeln ihr Publikum begeistert. Auch Prinz von Bel Air hat die Lachmuskeln so mancher Zuschauer ordentlich trainiert. Bei der neuen Comedyserie Fuller House, die am vergangenen Samstag auf Netflix angelaufen ist, fragt man sich, was mit all diesem Wissen über Comedy geschehen ist.

Fuller House ist eine Nachfolgeserie der erfolgreichen Sitcom Full House, die von 1987 bis 1995 auf dem amerikanischen Sender ABC lief. Auf diesen inzwischen schon recht lange abgefahrenen Zug versucht Netflix mit Fuller House nun aufzuspringen und bringt die Serienhelden von einst wieder vor die Kamera. Schrille Grimassen reihen sich aneinander und während sich das künstliche Serienpublikum vor Lachen und Beifall überschlägt, liebäugelt der Betrachter schon fünf Minuten nach Beginn der Serie mit dem ersten Schluck Wein – in der Hoffnung die Witze würden dadurch vielleicht wenigstens ein bisschen komisch.

Schnell wird klar, dass der Pilot von Fuller House mit dem bezeichnenden Titel Wie in alten Zeiten, fast nicht darauf ausgelegt ist, einem neuem Serienpublikum die Charaktere von einst nahezubringen – wie auch, wenn über 15 Charaktere innerhalb von 5 Minuten das Serienset betreten – sondern dem Publikum von einst zu huldigen. Ob dieses aber nach über 20 Jahren so sehnsüchtig auf eine Fortsetzung von Full House gewartet hat, dass jede weitere Erklärung der Charakterkonstellation unwichtig scheint, ist zu bezweifeln.

Statt drei Vätern nun drei Mütter bei Fuller House

Full House lebte von der Konstellation des verwitweten Vaters Danny Tanner, der sich zur Erziehung seiner drei Töchter D.J., Stefanie und Michelle Verstärkung von seinem Schwager Jesse und seinem besten Freund Joe holte. Nun sind die drei Töchter erwachsen und zwei von ihnen sollen bei Fuller House den Grundstein für das neue Seriengerüst bilden: Auch D.J. ist, wie einst Vater Danny frisch verwitwet und Schwester Stephanie plus Freundin Kimmy mit Tochter ziehen in das ehemalige Haus des Vaters ein um gemeinsam die Kinder zu versorgen.

Während der Betrachter sicherlich lieber mit den ehemaligen Serienmitgliedern aufbrechen würde, die zum Großteil nach L.A. ziehen um im dortigen Fernseh-Business Fuß zu fassen, bleibt er mit drei Frauen, ihren Kindern und einem Haufen müder Gags und Zitate in San Francisco zurück. Zumindest macht die Netflix-Serie Fuller House aber Lust darauf, einmal wieder ein paar alte Folgen der Serie Familie Feuerstein anzusehen, deren Titelsong die Serienmitglieder unermüdlich singen um Baby Tanner zu beruhigen. „Flintstones, meet the Flintstones“ – zu mehr Comedy reicht es bei Fuller House nicht.