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Video- und Computergaming – ein Leben für den Spielerfolg?


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Video- und Computerspiele sind heute ein Hobby, welches sogar irgendwann Jobmöglichkeiten in Aussicht stellen kann.

Computer- und Videogames erfreuen sich nicht nur weiterhin großer Beliebtheit, viele Jugendliche und junge Erwachsene hegen auch einen besonders hehren Wunsch: eine Profikarriere im Gaming. Videoportale oder Spieleportale bieten immerhin die Möglichkeit, seine Fans mit dem Spielen zu unterhalten und gar Geld zu verdienen. Und wer wirklich gut ist, der hat längst die Chance, in einem der E-Sport-Teams unterzukommen. Für viele Jugendliche und Erwachsene ist das Gaming zu einem echten Hobby geworden, in welches viel Zeit, Geld und Energie gesteckt wird. Das ist auch alles kein Problem, solange die Balance gewahrt bleibt. Wann diese aus dem Gleichgewicht kommt und welche Probleme es geben kann, zeigt dieser Artikel.

Die Onlinewelt eröffnet ungeahnte Möglichkeiten

Für viele Menschen ist das Onlinegame ein Hort der Ruhe, der Anerkennung und der Flucht vor alltäglichen Problemen. Im Bereich der Games ist der Spieler eine andere Person. Viele Jugendliche, die in der Schule und im Alltag unter Mobbing leiden, flüchten sich in diese Welt, in der sie mit keinem der alltäglichen Probleme belästigt werden. Grundsätzlich ist das Video- und Computergaming auch positiv zu betrachten, denn nicht nur beflügelt es die Fantasie, es ist auch ein recht ungefährlicher Zeitvertreib:

  • Gemeinschaft – innerhalb des Gamings bilden sich feste Gemeinschaften. Mobbingopfer oder Einzelgänger sind hier »wer«, sie finden gleichgesinnte Freunde und können sich mit ihnen gemeinsam behaupten. Gerade bei Mobbingopfern und Einzelgängern ist dies im Alltag kaum möglich.
  • Unterhaltung – nicht nur das Spiel unterhält, auch die Gespräche in Chats oder via Voicechat. Je nach Gemeinschaft lassen sich hier wieder Vorzüge finden. Immerhin ist es gut möglich, dass das Team Nationalitäten vermischt und der Spieler eine Fremdsprache aktiv anwenden muss.
  • Freundschaften – über das Gaming können sich feste und enge Freundschaften entwickeln. Die Grundlage wird schnell gefunden, immerhin interessieren sich alle Seiten für eben dieses Hobby. Aussehen, sozialer Status, Schulbildung oder Wohnort spielen keine Rolle mehr. Im Spiel sind alle gleich.

Grundsätzlich kann gegen das Spielen von Video- oder Computerspielen gar nichts eingewandt werden. Als Hobby sind die Games interessant und unterhaltsam, sie bieten die Möglichkeit, mit Menschen in Kontakt zu kommen und Freunde zu finden. Problematisch wird es erst, wenn sich alles nur noch um das Gaming dreht.

Onlinespiele ersetzen zahlreiche Aktivitäten

Manchmal beginnen Onlinespiele, tatsächliche Tätigkeiten zu ersetzen. Der einst sportbegeisterte aktive Jugendliche verkriecht sich in seinem Zimmer und spielt nur noch. Der Erwachsene, der sich abends oder am Wochenende gerne mit Freunden getroffen hat, verlegt dies nun in die virtuelle Welt. Geschieht dies nicht nur phasenweise, sondern dauerhaft, könnte ein Problem dahinterstehen. Gerade Eltern sollten nun vorsichtig nachfragen, was es mit der Veränderung auf sich hat. Aber warum lassen sich reale Aktivitäten in die Spielewelt verlegen? Ein Überblick:

  • Chatten – die typische Unterhaltung mit Freunden oder Kollegen kann mühelos virtuell stattfinden. Gerade Jugendliche neigen ohnehin dazu, sich beim echten Treffen via WhatsApp zu unterhalten, dieser Trend lässt sich freilich auf die Computerspiele ausweiten. Hat der Spieler nun auch noch Gamefreunde in anderen Orten oder Ländern, ist der Kommunikationsort ohnehin das Internet.
  • Gemeinsam spielen – wer sich sonst mit Kumpels zum Fußball spielen traf, der verabredet sich nun online zum Fußball zocken. Das ist ganz einfach, bequem und funktioniert bei jedem Wetter.
  • Der Kick – so manch einer versucht im Erwachsenenalter auch sein Glück im Bereich Slot Spiele. Die Automatenspiele ohne den Einsatz von Echtgeld sind auch für Jugendliche in alternativer Form verfügbar.

Natürlich gibt das ständige Onlinespielen nur den Anschein eines Ersatzes, denn die echte Bewegung oder das echte Treffen von Freunden kann das Spiel nicht ersetzen.

In welchen Bereichen Spieler aufpassen sollten

Stets macht die Menge das Gift. Das Sprichwort trifft auch aufs Gaming zu. Generell ist das Spielen kein Frevel und ein wirklich tolles Hobby, zumindest solange, wie der Spieler sein Maß einhält. Wichtig ist, ein wenig aufzupassen:

  • Reale Kontakte – Spielkontakte sind toll und interessant. Dennoch sollten Gamer darauf aufpassen, weiterhin echte, reale Freunde vor Ort zu haben. Wer sich immer weiter zurückzieht, der läuft Gefahr, sich von der realen Welt abzukapseln. Hier müssen gerade Eltern aufpassen und nachhaken, wenn sie feststellen, dass sich die Kinder zurückziehen. Haben sie Probleme in der Schule? Werden sie gemobbt? Oftmals ist der Rückzug in die Onlinewelt der Versuch des Kindes, mit dem Mobbing zurechtzukommen.
  • Bewegung – das Bewegen der Spielfigur ist kein reelles Bewegen, egal wie schnell die Figur rennt. Gamer sollten versuchen, trotz allem noch selbst aktiv Sport zu betreiben und sich fit zu halten. Anderenfalls wird sich das Spielen früher oder später mit Rückenschmerzen, derben Verspannungen und gesundheitlichen Problemen rächen. Ist dies der Fall, rennt auch die Spielfigur nicht mehr schnell genug.
  • Suchtgefahr – Experten halten bereits drei Stunden Internet und Gaming täglich für gefährlich. Wenn der Spieler zusätzlich jedoch arbeitet, zur Schule geht und Sport treibt, sind drei Stunden knapp bemessen. Besser ist es, die eigene Situation zu beachten und zu prüfen, wie viel Zeit tatsächlich für das Spielen aufgewendet wird und ob es andere Aktivitäten verdrängt. Dreht sich das Denken ständig ums Spiel, weiß ein Gamer ohne Internet nichts mit sich anzufangen und vernachlässigt er andere Lebensinhalte, darf die Suchtgefahr nicht unterschätzt werden.

Generell gilt übrigens auch, die Ausgaben für das Spielen zu beobachten. Das betrifft nicht das Glücksspiel mit Echtgeldeinzahlungen allein, sondern auch das Kaufen von In-Game-Equipment. Gerade der Kauf der Mysteryboxen ist heikel, da hier eine größere Suchtgefahr von ausgeht.

Wer beim Spielen letztlich nicht die Balance im Leben vergisst, kann viel Spaß haben. (Foto: ant2506 (CC0-Lizenz) / pixabay.com)

Wer beim Spielen letztlich nicht die Balance im Leben vergisst, kann viel Spaß haben. (Foto: ant2506 (CC0-Lizenz) / pixabay.com)

Fazit – nicht fanatisch werden

Mit Computer- und Videogames ist es, wie mit jedem anderen Hobby auch. Wer täglich Stunden über der Modelleisenbahn hockt und monatlich tausende Euro für die Bahnstrecke ausgibt, der ist ebenso suchtgefährdet wie ein Gamer, dessen Tag sich nur noch um die nächste Mission dreht. Das persönliche Maß zu finden und zu halten ist wichtig. Hier kann es schon reichen, sich feste Treffzeiten mit realen Freunden vor Ort zu setzen oder weiterhin einem Sporthobby nachzugehen. Das Spielen darf den Alltag nicht verdrängen, dann ist das Gaming auch ein Hobby, welches Freude bereitet und eventuell sogar den Weg in den E-Sport ebnet.