Einst war es so, dass die Hobbys der Frau einfach gestrickt waren. Sie dienten der simplen körperlichen Ertüchtigung im Frauenkreis, der Erweiterung des Horizontes bezüglich Kochen, Backen und des Haushalts oder fanden in geselliger Frauenrunde oder allein im Wohnzimmer statt, wobei natürlich die Methoden des Stickens diskutiert wurden. Später gab es weitere Hobbys, doch kam es durchaus vor, dass der Ehemann oder das Familienoberhaupt diese genehmigen musste. Diese Zeiten sind glücklicherweise vorbei. Hobbys werden zwar noch in manchen Köpfen als »Damen- oder Männerhobby« unterteilt, doch während heute Frauen Tore schießen und Hanteln stemmen, stricken und häkeln die Männer. Aber welche besonderen »Männersportarten« machen Frauen besonders Spaß? Dieser Artikel schaut sich das einmal an.
Fußball: Immer mehr weibliche Fans
Zugegeben, Deutschland hinkt hier den Nachbarländern weit hinterher. In Spanien finden sich 70.000 Fans im Stadion ein, wenn Madrid gegen Barcelona spielt. Die Rede ist hier übrigens nicht vom Männersport, sondern von den beiden Frauenteams. Und auch auf den Rängen ist in vielen Ländern die Frauenquote höher als in manchem deutschen Stadion. Dennoch: Die Platzhirsche auf den Rängen müssen vermehrt Raum schaffen. Und auch einige Klischees aus der Vergangenheit dürfen aufgeräumt werden:
- Kicker – es hieß und heißt teilweise, dass Frauen nichts vom Fußball verstünden. Doch schon 1954 waren 18 Prozent der Leser des Magazins »Kicker« Frauen.
- Fanklubs – so mancher Verein hat schon rein weibliche Fanklubs, selbst in der Ultraszene. Hier kommt die Aussage einiger Fans wie ein Bumerang zurück: »In der Kurve sind alle gleich«.
- Professionell – im professionellen Bereich sind Frauen schon längst nicht mehr aus dem Fußball fortzudenken. Im Aufsichtsrat von St. Pauli sitzt eine Frau, Schiedsrichterinnen bringen Fans und Teams ebenso auf die Palme, wie alle anderen Schiedsrichter, und verletzt sich beim britischen FC Chelsea ein Spieler, so muss er zur Frau Doktorin.
Und auch der Sport an sich ist für Frauen immer attraktiver. Kaum ein Bezirksverein hat keine Frauenmannschaft, der Profibereich wächst. Und die Frauen-WM brachte Rekordticketverkäufe und Zuschauer. Diese einstige Männerdomäne ist also auf dem Rasen und den Rängen längst auch in Frauenhand.
Online-Casinos: Von zu Hause aus zocken
Sicherlich sind immer noch die Männer in der Mehrheit, wenn es um den Besuch in örtlichen Casinos und Spielbanken geht. Allerdings war es niemals so, dass einzig die Männer ein Casino besuchten. Schon Filme suggerieren seit Jahren, dass Frauen an den Tischen und Automaten zocken. Wer Stranger Things gesehen hat, der weiß: Kein Junge hat den Rekord aufgestellt. In der Onlinewelt ist das Zocken noch weniger geschlechtsgetrennt:
- Bequemer Zugang – Online-Casinos sind wohl die barrierefreiesten Spielstätten, die es gibt. Letztendlich ist nur die Volljährigkeit von Belang, denn spielen kann jeder. Zudem sind Online-Casinos von überall aus erreichbar, sofern ein Internetzugang vorhanden ist.
- Auswahl – da die Online-Casinos räumlich nicht beschränkt sind, ist die Auswahl an Spielen natürlich wesentlich größer. Eine Spielhalle oder Spielbank muss die örtlichen Möglichkeiten bedenken, ein Online-Casino braucht für mehr Spieltische oder Spielautomaten einzig einige Zeilen zusätzlichen Code. Die Wahrscheinlichkeit, dass nun auch mehr Slots, die gerade von Frauen bevorzugt werden, vorhanden sind, ist hoch. Bevor es ans Spielen geht, ist ein genauer Blick auf die Anbieter jedoch sinnvoll. So schaut sich die casinotest.de Redaktion regelmäßig spannende Online-Casinos an und zeigt deren Vor- und Nachteile auf.
- Professioneller Bereich – rund ein Drittel der allgemeinen Pokerspieler ist weiblich, im professionellen Bereich ist der Anteil noch viel höher. So konnten auch schon etliche Frauen die großen Pokerturniere gewinnen. Manche von ihnen kommen sogar aus Deutschland. Seit 2008 hat Sandra Naujoks beispielsweise eine Gewinnsumme von 1.789.238 Euro eingespielt. Weiterhin gibt es viele gemischte Teams, als Zweierkombis, bestehend aus Frau und Mann.
Motorsport und Motorrad-Leidenschaft
Dass Frauen allgemein im Motorsport ihre Zelte aufgeschlagen haben, zeigen schon die vielfältigen Tuning-Meisterschaften oder diesbezüglichen Festivals. So mancher Gewinner heißt dort nicht »Herr«, sondern schlichtweg »Frau«. Sicherlich ist die Formel 1 weiterhin in Männerhand, was nicht bedeutet, dass nicht auch Frauen das Zeug für diesen Sport haben. Initiativen, den ganz großen Motorsport auch für Frauen zu öffnen, gibt es längst genug. Gute Fahrerinnen, ebenfalls. Schon 2018 erkor ein Motorsportmagazin 30 Frauen weltweit, die in der Lage wären, in der Formel 1 zu fahren. Ansonsten gilt:
- Testfahrten – erst zuletzt testeten neun Fahrerinnen einen Formel E-Wagen in Riad. Sicherlich war die Wahl der Fahrerinnen auch ein politisches Zeichen, dennoch ist dieser Schritt wichtig.
- Superbike – 2018 führte eine Frau die WM an und mischte die Domäne kräftig auf.
- Rallye Dakar – im letzten Jahr gab es einen Rekord bei der Rallye. Siebzehn Frauen traten an und setzten dem weiblichen Rückgang im Starterfeld somit ein deutliches Ende. Bei den Motorrädern starteten sechs Frauen. Nicht vergessen werden darf natürlich Jutta Kleinschmidt, die 2001 als erste Frau den Wettbewerb gewann.
Grundsätzlich spiegeln weibliche Teilnehmer aber auch wider, dass das Interesse allgemein gewachsen und vorhanden ist. Frauen schauen längst gerne Formel 1 oder andere Motorsportveranstaltungen.
Allgemein sind immer mehr Motorräder auf Frauen zugelassen. Nicht nur der große Sport ist interessant, sondern das Motorradfahren an sich. Warum auch nicht? Die scheinbar grenzenlose Freiheit, die eine Ausfahrt auf zwei Rädern bringt, ist schließlich nicht geschlechtsspezifisch. Und dass Frauen tüfteln, basteln und reparieren können, wissen die meisten spätestens dann, wenn es eine Frau war, die das Gefährt reparierte oder den Reifen wechselte.
Fazit – Hobbys und Sport sind offen für alle
Der Prozess hat lange gedauert und ist längst nicht abgeschlossen, doch immerhin gibt es heute keine klare Grenze mehr zwischen »Frauenhobbys« und »Männerhobbys«. Fußball, Online-Glücksspiel und auch Motorsport werden von allen Geschlechtern geguckt, gespielt und angefeuert. Das ist gut so, ebenso wie es kein Problem mehr ist, wenn Mädchen oder Frauen Karate, Kickboxen oder einen anderen Kampfsport erlernen möchten. Trotz der positiven Entwicklung darf aber nicht vergessen werden, dass noch immer Probleme vorliegen und Mädchen es in vielen »Männerbereichen« schwer haben, finanzielle Förderungen von Sponsoren zu erhalten. Dies schlägt sich selbstverständlich auf das Erwachsenenalter nieder und bereitet somit dauerhaft Probleme.