Der 28-jährige australische Rugbyspieler Jarryd Hayne sieht sich nach einer Party mit einem Mitglied der Hells Angels Ermittlungen seines Vereines sowie der NRL (National Rugby League Anm. d. Red.) Ethikkomission ausgesetzt. Der Kontakt zu dem Rocker könnte für ihn nun ernsthafte Konsequenzen nach sich ziehen.
Rugbystar feiert mit Mitglied der Hells Angels
Der australische Rugbystar Jarryd Hayne sorgt mit Verbindungen zu einem Rocker derzeit in seiner Heimat für Schlagzeilen. Gestern war ein Video aufgetaucht, auf dem der 28-Jährige beim Feiern mit dem ehemaligen Rugbyspieler und heutigen Hells Angels Mitglied Chris Bloomfield zu sehen ist. Wie der Daily Telegraph berichtet ist das Video am letzten Freitag entstanden, nachdem Hayne mit den Gold Coast Titans gegen die Brisbane Broncos verloren hatte. In dem Video hält Chris Bloomfield mehrere fünfzig Dollarnoten in der Hand und behauptet, dass Jarryd Hayne ihm gerade 5.000 australische Dollar gegeben hätte. Der 28-Jährige hatte vor Kurzem seinen Vertrag für mehrere Millionen Dollar, um zwei Jahre verlängert, und muss aufgrund seiner Verbindung zu dem Rocker nun mit Konsequenzen rechnen.
Sportverband verbietet Umgang mit Rockern
Nach Bekanntwerden des Videos haben sowohl dessen Verein, als auch die Ethikkommission die Ermittlungen aufgenommen. Diese hatte den Spielern bereits vor einigen Monaten den Kontakt zu Mitgliedern der Hells Angels und anderen Rockern untersagt.
„Die Gold Coast Titans und die Ethikkommission der NRL haben von dem Video Kenntnis genommen. Wir sind mit Jarryd Hayne im Austausch und beraten derzeit über den Vorfall. Wir werden keine weiteren Stellungnahmen abgeben, bis die Ermittlungen abgeschlossen sind.“, wird ein Pressesprecher der Gold Coast Titans zitiert. Im schlimmsten Fall könnte Jarryd Hayne aufgrund der Party mit dem Hells Angels Mitglied nun sogar suspendiert werden.
Die NRL hatte schließlich erst kürzlich eine Warnung an alle Spieler herausgegeben und mit Konsequenzen gedroht, sofern diese mit Rockern oder anderen mit illegalen Aktivitäten in Verbindung stehenden Menschen Kontakt hätten. Dabei riet sie diesen, sich die Freunde und Bekannten gut auszuwählen.
„Solch ein Verhalten widerspricht dem Vorbildcharakter der einzelnen Spieler und sorgt für ein negatives Image unseres Sports. Ich würde allen Spielern, die bereits verwarnt worden sind, dazu raten, die Verwarnungen ernst zu nehmen. Wir unterstützen die Polizei in ihrem Handeln. Sollten wird feststellen, dass Spieler die Warnungen ignorieren, müssen diese mit weitreichenden Konsequenzen rechnen.“, sagte NRL-Präsident Todd Greenberg im Mai gegenüber dem Daily Telegraph, nachdem die Rugbyspieler Corey Norman, Junior Paulo und James Segeyaro bei einem gemeinsamen Abendessen mit Rockern im Sydney Star Kasino gesehen wurden. Als Konsequenz für dieses und weiteres „Fehlverhalten“ wurde Corey Norman bereits für den Rest der Saison vom Spielbetrieb ausgeschlossen.
Ist der Kontakt zu Rockern und den Hells Angels ein Skandal?
Die Erinnerung der NRL an den Vorbildcharakter der Spieler ist in dieser Sache richtig, wirft in der Durchführung jedoch Fragen auf. In einer Welt, in der Weltverbände, wie die FIFA oder das IOC durch Steuerhinterziehung und Korruptionsskandale für Schlagzeilen sorgen, scheint eine Party oder ein gemeinsames Abendessen mit einem Rocker eher eine Banalität zu sein. Selbstverständlich kann es weder von Sportverbänden, noch von Vereinen toleriert werden, wenn ihre eigenen Spieler straffällig werden. Dass jedoch schon der bloße Kontakt eines Profisportlers zu Mitgliedern der Hells Angels ein Skandal ist, der ernsthafte Konsequenzen für dessen Karriere nach sich ziehen kann, hinterlässt nicht nur einen faden Beigeschmack, sondern schürt auch weitere Vorurteile.