Mehrere tausend Menschen haben am Donnerstag von dem vor zwei Wochen erschossenen Rocker Alessandro G. Abschied genommen. Das 47-jährige Mitglied der Hells Angels war am 12. Januar während einer Schlägerei auf einem Parkplatz in der Nähe von Turin von einem 20-Jährigen in den Kopf geschossen worden. Nach mehreren Tagen im künstlichen Koma, stellten die Ärzte am 20. Januar den Tod des Mitglieds der Hells Angels fest.
Hells Angels reisen aus ganz Europa an
Am Donnerstagnachmittag fand nun die Beerdigung des verstorbenen Rockers statt. Dabei versammelten sich mehrere tausend Menschen auf dem Friedhof in dem italienischen 2.100 Seelendorf Villar Focchiardo, welches rund 35 Kilometer von Turin entfernt ist. Rocker aus ganz Europa hatten den Weg auf sich genommen, um dem verstorbenen die letzte Ehre zu erweisen. Neben mehreren hundert Bikern aus Italien waren unter anderem auch Hells Angels aus Deutschland, Spanien und Schweden angereist. Selbst die Bürgermeister von Villar Focchiardo und Giaveno bekundeten mit ihrem persönlichen Erscheinen auf der Trauerfeier ihre Anteilnahme. Unter den Trauergästen war auch das zweite während der Schlägerei verletzte Mitglied der Hells Angels. Der von einem Auto angefahrene 41-jährige Rocker sitzt derzeit noch im Rollstuhl, befindet sich jedoch auf dem Weg der Besserung.
Priester Antonello Taccori war von der Menschenmasse überwältigt und rührte mit seiner Trauerrede viele der Anwesenden zu Tränen. „Wir sind stolz darauf, Alessandro als einen Freund gehabt zu haben. Ihr Motorradfahrer seid wahre Engel. Durch eure zahlreiche Anwesenheit demonstriert ihr in dieser schmerzhaften Stunde eindrucksvoll, welch große brüderliche Liebe zwischen euch existiert… Alessandro hat sich nun auf sein letztes Rennen in Richtung des Herren begeben und ihr alle werdet von nun an im Himmel einen Engel haben, der über euch wacht.“, wird der Priester von der örtlichen Zeitung Valsusa Oggi zitiert. Nach der Messe marschierte der schier endlos erscheinende Trauermarsch von der Kirche in Richtung Friedhof.
Langjährige Haftstrafen nach Rocker-Mord?
Die drei mutmaßlichen Täter sitzen derweil noch in Untersuchungshaft. Diese werden sich zeitnah einer Anklage wegen Mordes ausgesetzt sehen. Zwar hatten diese anfangs immer wieder beteuert, in Notwehr gehandelt zu haben, allerdings verhärtete sich nach der in dieser Woche durchgeführten Obduktion der Verdacht, dass der 20-jährige Schütze gezielt auf den Kopf des nun verstorbenen Mitglieds der Hells Angels gezielt haben soll. Im Falle einer Verurteilung müssen die Täter mit langjährigen Haftstrafen rechnen.