Mitglieder der Hells Angels oder Bandidos sehen sich in der Öffentlichkeit seit jeher mit einer ablehnenden Haltung konfrontiert. Das durch die Medien vermittelte negative Bild strahlt jedoch nicht nur auf Mitglieder der großen Motoradklubs ab, sondern betrifft Rocker sämtlicher Vereine. Unter dem Motto „Bikers Against Discrimination“ haben sich Mitglieder der verschiedensten Klubs zusammengetan, um gegen die weitverbreiteten Vorurteile zu kämpfen.
Rocker sollen im Freizeitpark ihre Kutten ablegen
Am Montag haben sich Rocker von mehr als 70 verschiedenen Motorradklubs im dänischen Freizartpark Dyrehavsbakken versammelt, um gegen einen Beschluss des dortigen Managements zu protestieren. Wie die schwedische Zeitung Expressen berichtet, hatten die Betreiber des Parks Mitglieder von Motorradklubs dazu aufgefordert, diesen zukünftig nicht mehr mit ihren Kutten zu betreten. Dabei soll dieses Verbot nicht nur für Mitglieder der berühmten Hells Angels oder Bandidos gelten, sondern für sämtliche Rocker.
Laut Angaben des Managements würde das Erscheinungsbild der Motorradliebhaber einen Großteil der übrigen Freizeitparkbesucher verschrecken. Gegenüber der Zeitung Ekstra Bladet sprach Niels-Erik Winther sogar davon, dass es in letzter Zeit verstärkt zu Beschwerden über Rocker gekommen sei.
Rocker starten eine gemeinsame Aktion
Als Antwort darauf haben die Mitglieder der verschiedenen Motorradklubs sich gestern in dem Freizeitpark versammelt und Luftballons verteilt. Damit wollten die Rocker auf die anderen Besucher zugehen und diesen beweisen, dass die Bedenken aufgrund ihres äußeren Erscheinungsbildes völlig unberechtigt sind. Die Aktion war ein voller Erfolg, wie ein Blick auf die Facebook Seite der Organisation verrät und hat insbesondere bei den anwesenden Kindern für sehr viel Freude gesorgt.
Ohnehin wäre eine differenzierte Betrachtung dieser Thematik seitens der Öffentlichkeit wünschenswert. Schließlich ist es schlichtweg falsch, jeden Kuttentragenden Motorradfahrer als kriminellen abzustempeln. Die meisten von ihnen sind nämlich lediglich Motorradliebhaber, die mit dem weitverbreiteten Bild über die Hells Angels oder anderer sogenannter Outlaw Motorcycle Clubs, abgesehen von dem Motorrad, kaum etwas gemein haben.
Dabei muss auch die tägliche mediale Berichterstattung kritisch hinterfragt werden. So vergeht schließlich kaum ein Tag, an dem nicht in spektakulärer Weise über die Hells Angels und Co. berichtet und ein kurzbevorstehender Rockerkrieg heraufbeschworen wird. Hierdurch hat sich in weiten Teilen der Bevölkerung das Bild verfestigt, dass alle Rocker gewalttätig seien und ihren Lebensunterhalt nur durch die Ausübung krimineller Aktivitäten bestreiten würden. Das es schwarze Schafe gibt steht außer Frage, allerdings lassen sich auch genug Beispiele finden, die diese Vorurteile widerlegen. Eine differenzierte Berichterstattung seitens der Medien, sowie ein kritischerer Umgang der verbreiteten Informationen seitens der Bevölkerung, wären nicht nur wünschenswert, sondern auch ein wichtiger Schritt zum Abbau der vorherrschenden Vorurteile gegenüber einer Vielzahl an Motorradfahrern.