Einige Mitglieder der Hells Angels und anderer Motorradklubs könnten zeitnah ihren Job verlieren. Nachdem die Polizei einen Haftbefehl gegen einen Feuerwehrmann ausgesprochen hat, weil dieser als Mitglied der Outlaws im September in eine Schlägerei in einer Bar verwickelt war, wollen die Behörden nun stärker gegen Rocker und Mitglieder von Straßengangs vorgehen.
Rocker wird vom Dienst suspendiert
Die Verwaltung des Hillsborough County im Bundesstaat Florida hat am Freitag beschlossen, Rocker und Mitglieder von Straßengangs nicht länger als Angestellte des öffentlichen Dienstes zu tolerieren. Im speziellen sollen von nun an Mitglieder der Hells Angels, Pagans, Outlaws, Crips, Bloods, Almighty Latin King und Queen Nation vom Dienst suspendiert werden. Dieser Beschluss erstreckt sich sowohl auf alle bereits angestellten Mitarbeiter, als auch auf mögliche Neueinstellungen.
„Eine Mitgliedschaft in diesen Vereinigungen ist nicht mit den Werten des öffentlichen Dienstes vereinbar und wird nicht mehr toleriert. Unser Entschluss ist eine Erinnerung an alle Angestellten, dass wir eine Verpflichtung gegenüber den Bürgern des Hillsborough County haben.“, begründete Landrat Mike Merrill am Freitag die Entscheidung. Mit dieser Maßnahme reagieren die Politiker auf einen Haftbefehl gegen einen Feuerwehrmann. Diesem wird vorgeworfen, ein Mitglied der Outlaws zu sein. Im September soll der Rocker gemeinsam mit 14 weiteren Personen des Motorradklubs einen Barbesitzer und einen Angestellten in Key West zusammengeschlagen haben. Polizeiangaben zufolge sind die Outlaws in Florida, noch vor den Hells Angels, der führende Motorradklub.
Hells Angels & Co. ein Problem für die Feuerwehr?
Laut Angaben des Feuerwehrchefs Dennis Jones wurde im Hillsborough County bereits im August über eine Suspendierung der Rocker diskutiert. Letztlich wurde dies jedoch auf Eis gelegt, da einige Politiker Bedenken äußerten, inwieweit ein solches Vorgehen mit den Verfassungsrechten vereinbar sei. Der Feuerwehrchef führt gegenüber der Tampa Bay Times aus, dass es sich bei dem nun suspendierten Rocker um keinen Einzelfall handele. Demnach würden Mitglieder der Hells Angels, Outlaws und anderer Motorradklubs für die Feuerwehr und den öffentlichen Dienst in ganz Florida ein Problem darstellen. Ob dieses Vorgehen demnächst auch auf weitere Teile Floridas ausgeweitet wird, bleibt abzuwarten.
Weder in der Stadt St. Petersburg, noch im Pinellas County gibt es derzeit Pläne, Rocker vom öffentlichen Dienst zu suspendieren. „Sollte jedoch in Zukunft die Notwendigkeit bestehen, wären wir mit Sicherheit offen dafür, das Problem mit entsprechenden Maßnahmen zu bekämpfen.“, ließ Benjamin Kirby, der Pressesprecher des Bürgermeisters von St. Petersburg, am Freitag wissen.