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Hotels.ng mit revolutionärem Bewerbungsprozess


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Das nigerianische Unternehmen Hotel.ng beweist mit einem unorthodoxen Bewerbungsverfahren, dass die bisherige Berufserfahrung nicht gleichbedeutend mit Erfolg im Beruf ist.

Um einen Arbeitsplatz bei der größten nigerianischen Hotelvergleichsplattform Hotels.ng zu bekommen, zählen weniger die bisherigen Arbeitserfahrungen und Qualifikationen der Kandidaten, sondern vielmehr dessen Fähigkeit abstrakt denken und sich schnell auf wechselnde Situationen einstellen zu können.

Kandidaten sind in Bewerbungsgesprächen immer darauf bedacht, einen möglichst guten ersten Eindruck zu hinterlassen. Doch was ist die richtige Antwort auf die Frage ob Supermann oder Flash der schnellere Superheld ist oder wie Van Gogh und Mozart den Tod von Julius Cesar kommentieren würden?

Bisherige Erfahrungen sind für den Erfolg nicht ausschlaggebend

Während viele Unternehmen einige unkonventionelle Fragen in ihren Bewerbungsprozess einbauen, besteht bei Hotels.ng die komplette Bewerbung aus solchen Fragen. CEO Mark Essien geht es bei der Einstellung von neuen Mitarbeitern weniger um die bisherigen Erfahrungen, sondern vielmehr um dessen Einstellung und Denkansätze. Er ist davon überzeugt, dass es einer intelligenten Person gelingt, sich auch ohne vorherige Erfahrungen in kürzester Zeit auf ein neues Arbeitsumfeld einzustellen und herausragende Ergebnisse zu erzielen.

Der Erfolg gibt ihm bisher Recht. Obwohl der neu eingestellte Head of Finance vor seinem Engagement bei Hotels.ng keinerlei Erfahrung in diesem Bereich vorweisen konnte, ist es ihm in kürzester Zeit gelungen die Effizienz der Abteilung von unter 70% auf mehr als 90% zu steigern.

Social Media als wesentlicher Recrutingkanal

Mark Essien ist sich sicher, dass herkömmliche Stellenbörsen nicht mehr dem heutigen Zeitgeist entsprechen. Für ein Internetunternehmen wie seines, sei es wichtig die Kandidaten in den sozialen Medien zu suchen, da diese eines der wesentlichen Instrumente des späteren Arbeitsumfeldes darstellen würden.

So ist es nicht verwunderlich, dass das ungewöhnliche Bewerbungsverfahren auch seinen Ursprung auf Twitter hatte, wo Essien eines Tages ein „ Jobangebot für Genies“ veröffentlichte. Dabei wurden die Bewerber aufgefordert, sich in nur zehn Worten auf eine nicht näher beschriebene Position zu bewerben. Zur Verwunderung aller war die Qualität der Bewerbungen trotz der Wortbegrenzung höher als bei den bisherigen Bewerbungsverfahren. Als Resultat hatte das Unternehmen mit Justin Irabor ein herausragenden Head of Content Marketing gefunden.

Hotels.org führt die Bewerbung komplett online durch

Um die Spreu vom Weizen zu trennen, startet Mark Essien den Bewerbungsprozess grundsätzlich mit drei sogenannten Filterfragen. Sofern es den Kandidaten gelingt diese zufriedenstellend zu beantworten, erhalten sie im Anschluss weitere Fragen per Email.

In der neusten Position sucht das Unternehmen den nächsten Sherlock Holmes. Gegenüber CNN sagte Essien, dass der Kandidat dabei, ähnlich wie ein Detektiv, über herausragende analytische Fähigkeiten verfügen müsse und in der Lage sein sollte aufgrund von historischen Daten und Marktentwicklungen Prognosen für die Zukunft geben kann.