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Der Bundesliga-Abstiegskampf spitzt sich zu – Wer muss runter?
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Seitdem die Meisterschaft in der 1. Bundesliga schon lange zugunsten des FC Bayern entschieden ist, blicken die Fans und Medien gebannt in Richtung Keller. Der Abstiegskampf sorgt für große Spannung und beinhaltet wieder einmal einige Traditionsteams. Wer kann sich am Ende retten, für wen bleibt nur die Relegation und wer muss direkt absteigen?
Sieben Vereine kämpfen gegen drei Plätze an
„Come at me bro!“
Werder have still never lost a home game under Florian Kohfeldt 🏰 pic.twitter.com/lOJ9iFOQEn
— Bundesliga English (@Bundesliga_EN) 27. Februar 2018
Ein Abstieg in die 2. Bundesliga ist für viele Vereine die größtmögliche Horror-Vorstellung. Folgen tut meist nicht nur ein sportlicher Umbruch mit unzähligen Abgängen, sondern auch Einbußen in der Aufstellung des gesamten Vereins. Oft können Klubs dies nur mit Stellenabbau in der täglichen Arbeit abseits des Platzes wettmachen. Somit geht es für sieben Vereine um viel mehr als nur das Spielrecht für die Saison 2018/19. Wer nach der Weltmeisterschaft 2018 in Russland also noch die neue Spielzeit in der höchsten Klasse des deutschen Fußballs erleben möchte, muss nun punkten. Die sieben Bewerber für die 2. Bundesliga lassen sich in verschiedene Kategorien einteilen. Da wäre einmal der 1. FC Köln, eigentlich seit vielen Wochen von allen abgeschrieben, der sich unter Trainer Stefan Ruthenbeck jedoch einfach nicht aufgibt. Ein Gegenteil ist der Hamburger SV. Der Relegations-Rekordmeister rutschte mittlerweile weit vom rettenden Ufer ab, Hoffnung besteht weder bei Fans noch bei der Vereinsführung.
Die fünf anderen Teams spielen bei realistischer Betrachtung um den Relegationsplatz. Nach unten trenden dabei der VfL Wolfsburg, nun mit Bruno Labbadia an der Seitenlinie, jedoch immer noch ohne erkennbare Spielidee. Dazu kommt der FSV Mainz 05, bei Betway mit einer Quote von 2,50 der erste nach Köln und Hamburg gehandelte Abstiegskandidat (Stand 2. März). Vor allem in der Rückrunde gut dabei sind der VfB Stuttgart unter Tayfun Korkut, der SC Freiburg mit seinem dienstältesten Bundesliga-Trainer Christian Streich sowie Werder Bremen. Insbesondere die Werderaner machten unter Florian Kohfeldt einen großen Satz nach vorne und holten 21 Punkte aus 14 Spielen. Der Neuling an der Seitenlinie scheut sich nicht davor, unpopuläre Entscheidungen zu treffen und setzt deshalb auch vermeintliche Stammspieler auf die Bank, wenn es ein anderer Akteur besser macht. Viele Experten trauen Kohfeldt zu, in Bremen eine Ära zu prägen, wie dies zuletzt bei Thomas Schaaf der Fall war.
Trifft es Wolfsburg oder Mainz?
„Auf uns konzentrieren“ – Die PK vor #WOBB04 zum Nachlesen ➡️ https://t.co/KY6O3HgNtd | #immernurdu #VfLWolfsburg pic.twitter.com/0kZKiAFamj
— VfL Wolfsburg (@VfL_Wolfsburg) 1. März 2018
Während Bremen, Stuttgart und Freiburg also zu gefestigt scheinen, um abzusteigen, müssen sich die anderen Teams größere Sorgen machen. Insbesondere Wolfsburg hat trotz der Abstiegskampf-Erfahrung von Labbadia zu viele weitere Probleme, die ganz oben anfangen. Sportchef Olaf Rebbe irrt umher, während, wie der kicker berichtete, aus dem Aufsichtsrat ebenfalls keine klaren Signale kommen. Die Mannschaft, in jeder Transferperiode halb neu zusammengestellt, ist keine Einheit und lässt Führungsspieler vermissen. Ausschließlich Torwart Koen Casteels vermag zu überzeugen, denkt aber ebenfalls bereits über einen Abschied nach, falls ein großer Verein anklopfen sollte. Insbesondere in der Offensive zeigt das Team – noch mehr seit dem fragwürdigen Abschied Mario Gomez‘ für 3 Millionen Euro zu einem direkten Konkurrenten – keinerlei Durchschlagskraft. Ob dies unter dem täglichen Druck des Klassenkampfes allzu schnell behoben werden kann, erscheint zumindest fraglich.
Auf der anderen Seite ist Mainz 05 nicht wirklich unerwartet erneut in den Keller gerutscht. Für den Verein spricht die Konsequenz, mit der an Trainer Sandro Schwarz und die Mannschaft geglaubt wird. Problematisch sind allerdings die Fanproteste gegen das eigene Team, die man eigentlich in Mainz nicht gewohnt ist. Deshalb steigt der Druck auch in der Karnevalshochburg, die sich früher oder später den Gegebenheiten des Marktes hingeben muss. Der besonders für den Abstiegskampf als wertvoll angepriesene Transfer des Mittelfeldspieler Nigel de Jong verlief bisher nicht wie erwünscht. Statt auf dem Platz, fand er sich zweimal in Folge auf der Bank wieder. Immerhin die Rückkehr von Torwart René Adler sorgt für einen Boost in den kommenden Duellen um Platz 15. Um diesen zu erreichen, wird vor allem eine stärkere Defensive und größere Aufopferung für den eigenen Mitspieler vonnöten sein.
Die kommenden Wochen vor der Länderspielpause werden im Abstiegskampf von besonderer Bedeutung sein. So stehen viele direkte Duelle unter den Kandidaten an: Hamburg – Mainz, Köln – Stuttgart, Bremen – Köln oder auch Freiburg – Stuttgart. Die weiter oben platzierten Mannschaften können sich ein für allemal von der Zweitligazone lösen, während Teams wie Köln und Hamburg den Anschluss wieder herstellen könnten. Die Hoffnung darauf ist freilich marginal klein. Spannung ist dennoch garantiert.
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