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Real Madrid: Verhältnis zwischen Benítez und der Mannschaft ist zerrüttet


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Die Mannschaft von Real Madrid glaubt nicht mehr an Benítez.

Nach der blamablen Niederlage im Clásico gegen den FC Barcelona ist der Trainer von Real Madrid, Rafael Benítez, schwer angeschlagen. Laut spanischen Medienberichten soll sein Verhältnis zur Mannschaft sehr zerrüttet sein; kaum mehr Spieler stehen hinter ihrem Coach. So soll dieser seine eigentlich angedachte Aufstellung vor dem Clásico über den Haufen geworfen haben, um „politisch korrekt“ zu sein, d.h. dem Wunsch seines Präsidenten zu entsprechen.

„Weder diejenigen, die spielen, noch diejenigen, die auf der Bank sitzen, mögen ihn“

Der mag es nämlich nicht gerne, wenn teure Stars wie Benzema oder James auf der Bank sitzen. So opferte der Coach Casemiro und Isco, der sichtlich angefressen auf der Bank Platz nahm und sich dann nach seiner Einwechslung zu allem Überfluss auch noch frustriert die Rote Karte abholte, für Benzema und James. Sicherlich ist die Klasse eines James unbestritten, jedoch war dieser während der Länderspielpause mit seiner Nationalmannschaft unterwegs, während Isco hingegen auf die Reise zur Selección verzichtete, um kleinere Wehwehchen auszukurieren und um topfit für den Clásico sein. Wer ihn in den Trainings vor dem Barça-Spiel beobachtete, sah einen top-motivierten Isco, der dann – entgegen den ursprünglichen Plänen – doch nur auf der Bank saß.
Ein Insider erzählt, dass bei einer hypothetischen mannschaftsinternen Abstimmung über die Zukunft des Coaches nur noch fünf bis sechs Spieler für ihn waren: „Weder diejenigen, die spielen, noch diejenigen, die auf der Bank sitzen, mögen ihn“.

Spitzname „El 10“ für Benítez

Die Mannschaft hat ihrem Trainer den Spitznamen „El 10“ gegeben, was soviel wie „Der 10er“ heißt. Eine ironische Anspielung auf die nicht vorhandene Vergangenheit von Benítez als Weltklassespieler, was ihn aber nicht daran hindert, Ronaldo und Co taktische Lektionen zu geben. Sein Vorgänger Ancelotti, in den 80er Jahren Führungsspieler bei Milan, hatte diese Akzeptanzprobleme nicht. So sollen auch viele Spieler froh sein, wenn sie während den Spielen nicht auf der Spielfeldseite vor der Trainerbank spielen müssen, da sie dann nicht die ganze Zeit von Benítez korrigiert werden.

Die Gründe für das schlechte Verhältnis

Neben den zwischenmenschlichen Problemen mit den Spielern ist es auch seine Arbeitsweise, die nicht jedem gefällt. So legt Benítez sehr viel Wert auf taktische Arbeit und arbeitet sehr methodisch. Auch, dass sich der Spanier über die Arbeit seines Vorgängers Ancelotti sowohl öffentlich als auch intern negativ geäußert hat, kam nicht gut bei der Mannschaft an. So soll er intern die Taktik und die Art des Verteidigen aus der Vorsaison kritisiert haben und die Arbeit aus dem Vorjahr schlecht geredet haben. Ein weiterer Punkt ist, dass Benítez den umstrittenen Mannschaftsarzt Jesús Olmo weiterhin unterstützt, obwohl sich die Mannschaft klar gegen diesen ausgesprochen hat. Sogar von einem vom Team geforderten Kabinenverbot für den Arzt soll die Rede sein.
Nachdem Präsident Florentino Perez seinem Trainer gestern in einer Pressekonferenz demonstrativ den Rücken gestärkt hat, wird Benítez auf jeden Fall am Wochenende noch auf der Bank sitzen. Eine langfristige Zukunft bei Real ist bei der Summe von Problemen aber kaum mehr vorzustellen.