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Blatter und Platini vor Suspendierung


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Der Fußballweltverband FIFA berät noch bis Freitag über Konsequenzen gegen Präsident Joseph S. Blatter und UEFA-Chef Michel Platini.

Im Rahmen des Veruntreuungsskandales bei dem Fußballweltverband FIFA drohen Präsident Joseph S. Blatter und UEFA-Chef Michel Platini nun ernsthafte Konsequenzen. Wie am Mittwochabend bekannt wurde, soll die 2009 eingeführte Fifa-Ethikkommission bereits eine 90-tägige Suspendierung der beiden ranghohen Fußballfunktionäre beantragt haben.

Blatter und Platini sind aufgrund einer im Jahr 2011 gestellten Rechnung in Höhe von zwei Millionen Schweizer Franken in den Mittelpunkt gerückt. Die Ethikkommission, sowie die Staatsanwaltschaft werfen den beiden hierbei Veruntreuung vor. Zudem soll Blatter die Fernsehrechte für die Weltmeisterschaften 2010 und 2014 unter Wert an den karibischen Fußballverband verkauft haben.

Blatters Nachfolge im Rahmen der Skandale ungewiss

Blatters Amtszeit endet in jedem Fall am 26. Februar 2016. Bisher gibt es drei Kandidaten für seine Nachfolge. Allerdings dürfte Platini durch eine Suspendierung als Nachfolger für Blatter untragbar werden.

Derweil muss auch ein weiterer Präsidentschaftskandidat mit einer langjährigen Sperre rechnen. Der Südkoreaner Chung Mong Joon hatte bereits mehrfach seine Ambitionen für den Posten des FIFA-Präsidenten bekundet. Allerdings gilt eine Kandidatur des südkoreanischen Milliardärs inzwischen als nahezu ausgeschlossen, da die Ethikkommission aufgrund seiner Machenschaften im Rahmen der Weltmeisterschaftsbewerbung Südkoreas im Jahr 2022 zur Zeit eine Sperre prüft. Damit würde von den bisher gehandelten Kandidaten nur noch Prinz Ali Bin Al Hussein aus Jordanien übrig bleiben. Allerdings haben Kandidaten noch bis zum 26. Oktober die Möglichkeit sich für das Amt zu bewerben.

Am Freitag will die Fifa-Ethikkommission die endgültigen Ergebnisse präsentieren. Sofern Blatter tatsächlich suspendiert werden sollte, würde der krankheitsbedingt angeschlagene Vizepräsident Issa Hayatou aus Kamerun vorübergehend den Posten übernehmen. Da allerdings auch gegen diesen bereits wegen Bestechung vom olympischen Komitee ermittelt wurde, wird der Wechsel wahrscheinlich keine positiven Auswirkungen haben. Sofern die FIFA ihre Glaubwürdigkeit zurückerlangen will scheint ein radikaler Schnitt bei den Funktionsträgern unumgänglich.